Billy's 323i Restauration

  • Billy und an den Rest kurze Rückfrage zu den Tonnenlagern.

    die vom Oldtimershop brauchen dann nicht mühsam ausbebrannt oder gekratzt oder in Petroleum eingelegt werden??

    Die alten raus und neu rein??

    Federn von H&R werde ich dann auch umdrehen, da bei Schlaglöchern es auch immer metallisch klappert :)

    das macht einem Angst und leicht wahnsinnig

    :lovebmw: Oldie but Goldie :leuchtturm_gif_6: BMW Fan von der Nordsee 8)

  • Hallo

    Das bekomme ich von GMT Bauer, der Richie baut diese Getriebe neu auf in dem passendem Gehäuse. Ich kann das auch Samstag erfragen. Ich gebe jetzt ein 265/5 Sportgetriebe in Zahlung. Das hatte ich auch von ihm gekauft. Bin damit ca. 3000Km gefahren also ziemlich neu. Zusätzlich noch 1500€. Sportgetriebe kosten mittlerweile auch 4500€ bei ihm + Steuer. Ich denke wenn jemand kein Getriebe im Tausch anbieten kann wird sich das so in der Richtung um 5000€ bewegen für die Alpina Getriebe. Kann ich auch abklären mit ihm.

    Hallo Gotschi gibts das Getriebe mit der Alpina Übersetzung so beim Richard Bauer zu kaufen?Danke Joey

  • Alles eine Frage des Ausgleichs ….. und wenn jemand singt bin ich das und nicht das Ausgleichsgetriebe.

    Nachdem ich infolge einer Ellbogen-OP länger nicht schrauben durfte geht es jetzt aber wieder los. Ich will unbedingt mein Differenzial überholen. Weil ich das aber noch nie gemacht habe, wollte ich zuerst einmal üben - sicher ist sicher!

    Also habe ich mir in der Bucht für ein paar Euro ein altes E21 Diff. (neuere Ausführung mit 6 Schrauben für die seitlichen Lagerdeckel) besorgt, wie sich herausstellte ist es ein 4,10 (41 und 10 Zähne).

    Parallel habe ich recherchiert wie so eine Überholung denn überhaupt geht. Wenn man mal den vielen Quatsch im Internet ausklammert, sind durchaus hilfreiche Sachen zu finden.

    Nachdem ich ohnehin eine Presse wollte, wurde flux eine bestellt und die eigentlichen 4 Stück Lager inkl. Dichtungen, Spannhülse, Wellendichtringe, etc. natürlich auch. Ebenso ein paar Werkzeuge, wie Lagerabzieher, Treibsätze und eine magnetische Messuhr. Problematisch war es einen erschwinglichen Reibwertmesser aufzutreiben, auch habe ich niemanden gefunden der mir einen leihen kann. Aber was misst denn eigentlich ein Reibwertmesser, eigentlich ja nur einen Drehmoment und so habe ich mir einen Drehmomentschlüssel mit Torsionsstab aus dem Fahrradbereich besorgt. Der kann kleine Drehmomente von 0 - 14 Nm messen.

    Vor dem Zerlegen des Diffs habe ich zuerst den Reibwert des Trieblingslagers gemessen (0,8 Nm), das Verdrehflankenspiel (0,1mm) geprüft und mit Tuschierpaste das Laufbild der Zahnräder begutachtet. Also konnte das Zerlegen beginnen.

    Zunächst wurden alle Lager und Lagerschalen entfernt. Zum Auspressen der großen Trieblingslagerschale habe ich mir ein Werkzeug gebaut. das aufgepresste Stück des Trieblingslagers musste ich einschneiden um es entfernen zu können - runterpressen war unmöglich. Dann natürlich alles Äußere gesäubert, abgeschliffen mit Fertan behandelt und dann mit Motorlack und hitzeständigem Spray hübsch gemacht, so dass der Zusammenbau beginnen konnte.

    Zuerst habe ich das runde Blech zwischen den beiden Trieblingslagern eingepresst, dann die Lagerschalen der beiden Trieblingslager und das große Lager auf den Triebling selbst aufgepresst. Im Anschluss die beiden Lager auf das Kegelradgetriebe aufgepresst und die Lagerschalen in die seitlichen Deckel eingepresst.

    Danach habe ich das obere Trieblingslager in den Triebling eingepresst und dann den Reibwert mit Hilfe der Mutter eingestellt. Hierzu musste ich erst einmal den richtigen Reibwert recherchieren, am Ende hatte ich zig verschiedene Werte. Nachdem ich jemanden fragen durfte der das hauptberuflich macht, verwendete ich den Wert von ca. 1,7Nm. Weil mir hier die Erfahrung fehlte, habe ich eine Spannhülse geschrottet, indem ich die Schraube zu stark angezogen und somit den Reibwert zu hoch eingestellt hatte. Habe ich unter Erfahrung verbucht.

    Jetzt ging es an das Einstellen des Verdrehflankenspiels und des Laufbilds der Zahnräder. Hierzu musste ich mir im Vorfeld einen Satz Einstellscheiben besorgen, denn die zuvor verwendeten Scheiben verursachten erwartungsgemäß etwas falsche Werte. Ich musste das Kegelradgetriebe etwas nach "links" versetzen. Mit den Einstellscheiben recht einfach, rechts minus 0,1mm und links plus 0,1mm. Somit bleibt das Gesamtmaß beider originalen Scheiben bestehen. Danach hatte ich ein sauberes Laufbild und ein Verdrehflankenspiel von 0,08mm.

    Nachdem mein Übungsobjekt so gut geklappt hat, habe ich mein 3,45 Sperrdifferenzial ausgebaut, zerlegt und mir vorab neue Innen- und Außenlamellen besorgt. Fortsetzung folgt.

    Achso, wenn jemand ein überholtes 4,10er Differenzial braucht, bitte melden.

    Einmal editiert, zuletzt von Billy (8. Januar 2023 um 01:11)

  • Ausgeglichen!

    Bevor ich zum eigentlichen doing komme, kurz weshalb der ganze Zirkus.

    Unsere Autos sind ja etwas „lauter“ als moderne Autos und deshalb habe ich eine Weile gebraucht um dieses Summen, ähnlich einer Turbine, mit der Hinterachse in Verbindung zu bringen. Das Summen wurde mit höherer Geschwindigkeit immer heller im Ton und war ganz schön nervig. Instinktiv kann man irgendwie nicht mehr weghören.

    Bevor ich mein LSD Differenzial zerlegt habe, prüfte ich natürlich auch dieses mal vorher die Werte.

    Reibwert des Trieblings = nicht messbar und somit 0 Nm (vermutlich das eigentliche Problem)

    Verdrehflankenspiel = 0,1mm

    Laufbild der Zahnräder = i.O

    Das Tauschen der Lager ist bei allen Differenzialen, egal ob mit oder ohne Sperre, gleich. Also nochmal von vorne - ich wusste ja nun wie das geht und somit ging das entsprechend schneller. Äußerlich hübsch machen musste ich es auch nicht, habe ich ja schon vor ca. 1,5 Jahren gemacht. Beim 1,7 Nm Reibwert einstellen des Trieblings habe ich diesmal keine Spannhülse vergeudet, auch da hilft angeeignete Erfahrung.

    Der Unterschied beim LSD ist das Kegelradgetriebe, welches die Kupplungen beinhaltet. Nachdem mich der Ehrgeiz gepackt hatte, wollte ich das unbedingt auch überholen. Also alles zerlegt und sämtliche Teile in der richtigen Reihenfolge und Lage zurechtgelegt. Meine Güte, das war alles schrecklich verklebt, überall eingetrocknetes altes Öl und was weiß ich denn noch so alles. Die Nuten im Kegelradgehäuse waren so verkleistert, dass ich die Einzelteile nur mit Mühe herausbekam. Hat aber dann geklappt und nachdem alles mühsam gesäubert und poliert war, sah es so aus.

    Ich hatte arge Bedenken, dass die Druckplatten durch Riefen kaputt sein könnten, weil die Innen- und Außenlamellen verrostet (ja, verrostet!!) waren, aber zum Glück sahen die perfekt aus - Schwein gehabt und so musste ich nur die zuvor neu besorgten Innen- und Außenlamellen verwenden.

    Oben alt, unten neu

    Dann im Anschluss alles wieder in der richtigen Reihenfolge und mit gaaaanz viel Öl (super wichtig) zusammengebaut. Hier auch schon mit den neuen seitlichen neuen Lagern zu sehen.

    Zu guter letzt dann alles wieder zusammengebaut. Zu meiner Überraschung musste ich keine Justierungen bei den seitlichen Lagerdeckeln vornehmen, Original-Distanzscheiben links 1,6mm und rechts 1,5mm passten sofort, d.h. Verdrehflankenspiel 0,08 und ein sauberes Laufbild der Zahnräder.

    Differenzial mit Öl befüllt, wieder eingebaut, Antriebswellen und rechten Auspuff auch und los auf die trockene Straße. Da musste ich mir vor Freude tatsächlich selbst Beifall klatschen, kein Summen mehr. Ein paar schnelle Kreise links und rechts herum auf einem leeren Supermarktparkplatz absolviert, um auch eventuelle Geräusche der Sperre auszuschließen. Noch kurz auf die Autobahn …. ich bin begeistert.

    „Again what learned“ würde ich sagen und das hat wieder mal richtig Spaß gemacht. Das Recherchieren und den im Internet veröffentlichten Blödsinn aussortieren beanspruchte tatsächlich die meiste Zeit. Beim „Übungsobjekt“ habe ich mir jeden Handgriff natürlich dreimal überlegt und auch beim ersten Pressen hat man etwas erhöhten Puls, es fehlt einem zunächst noch das Gefühl dafür.

    Würde ich jederzeit wieder machen, auch wenn der Geruch des Getriebeöls schon ziemlich ekelhaft ist.

  • Wenn man mal weiß wie es geht, ist es garnicht so wild anderl . Werkzeug muss man natürlich haben, sonst ist man verloren.

    Mir geht es um die Herausforderung, die Recherche und das Machen - für mich die beste Entspannung ..... und wenn es auch noch funktioniert freue ich mich riesig.

    Ein paar Sachen fallen mir noch ein, ich bin also noch nicht fertig.

  • Sehr gut!

    Nächster Schritt dann Getriebe? ;)

    Sehr verlockend, aber sowohl mein ausgebautes Sport-, als auch mein Schongetriebe verrichten einwandfreie Arbeit. Wenn mir allerdings ein defektes 5-Gang über den Weg laufen würde, wäre es eine Überlegung wert und Spaß machen würde es auf jeden Fall.

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