Hallo Forum!
Habe mir vor ein paar Monaten einen 320/6 gekauft um ihn nun nach und nach aufzubauen. Bin eigentlich schon länger daran interessiert, einen Oldtimer zu kaufen. Es sollte eigentlich ein 02er werden - allerdings sind die mir schon zu teuer geworden oder die Angebote waren zu sehr verrostet. Erfahrung hab ich viel bei meinem Mercedes CLK Cabrio erworben, an dem ich viel selbst aufgearbeitet habe (Haupts. Motorüberholung, Antrieb, Auspuff, Innenraum und Elektronik). Damals konnte ich noch in der Grube meines alten Chefs arbeiten - jetzt wohne ich aber in Berlin und hab leider noch keine ähnliche Arbeitsmöglichkeit, nur einen Tiefgaragenplatz. Falls hier also jemanden kennt der jemanden kennt,...
Der e21 kam dann also eher zufällig über ebay Kleinanzeigen zu mir - mein Dad hatte sowohl einen 1602 als auch einen e21 316, deshalb habe ich mich dann für den E21 als Einstiegsoldtimer entschieden. Mein Dad hat seinen E21 damals, 1986 oder 1987, mehr oder weniger wegen mir verkauft, da das Auto mit Kleinkind doch nicht soo praktisch war und ein Passat andere Qualitäten aufzeigte..
Die Historie meines 320/6 ist dazu auch noch interessant:
Seit EZ immer in Berlin gewesen, das EZ-Kennzeichen hat er immer noch.
fast 67000km nachweisbar, Austauschmotor mit 34000km.
Der Erstbesitzer ist dann verstorben und der Wagen hatte 2000 erst 47000km. Dann kamen zwei weitere Besitzer hinzu. Dabei wohl leider auch einer, der die Vergaserschrauben zu doll angezogen hat schätze ich mal.. (warum sollte es auch anders sein?)
Kommen wir zu den weniger schönen Punkten - die sind aber einkalkuliert und mir bewusst:
Gekauft habe ich das Fahrzeug allerdings ohne laufenden Motor und da bin ich immer noch dran. Auslöser des Verkaufs war ein Marder o.ä. der die Benzinschläuche angefressen hat. Beim Erneuern ist ein Teil der Zündspule abgebrochen. Der Vorbesitzer (bzw. dessen Schrauberkumpel) hat dann eine Zündspule eines E30 eingebaut, damit ist die Zündelektronik durchgebrannt (falscher Widerstand). Danach noch eine Zündelektronik, dann haben Sie die Verteilerkappe getauscht und waren etwas Ratlos. Rausgefunden hab ich das über die alten Werkstatthandbücher, die ich beim Verkäufer mitgekauft habe die sind gut, wenn auch nicht detailliert genug für mich
Als ich die richtige Zündspule eingebaut und die Elektronik repariert hatte war dann noch der Thermo-Stellmotor des Vergasers so festgerostet dass dieser wohl durchgebrannt ist, aber nach dem aushängen konnte ich wenigstens ein paar Straßen fahren. Zündung konnte ich noch nicht 100%ig einstellen, da ich nicht in die Leerlaufdrehzahl komme, nur durch drehen des Motors ungefähr.
Weitere Baustellen:
- Rost (ist ja klar) vor allem Durchrostungen an der B- und C-Säule beidseitig. Fast rostfreie Türen gabs vom Verkäufer dazu. Fensterrahmen vorne. Die Motorhaube rostet von innen etwas. Die Stehbleche/Falze beim Kotflügel fahrerseite (unter der Motorhaube) sind auch durch. Unten an den Pedalen wurde schon mal geflickt, allerdings rostet es dort auch wieder leicht. Am Einstieg Fahrerseite unter den abdeckleisten und hinten unten Heckblech Übergang Seitenwand.
Werde die Schweißarbeiten wohl machen lassen müssen, ein befreundeter Lackierer wird mir dann für die Lackierung einen guten Preis machen..
- Bremskontrollleuchte an, ich weiß aber nicht, was das genau bedeutet, da die Lampe beim 316-Tacho so nicht existiert und die Bedienungsanleitung keinerlei Info und das Werkstattreparaturhandbuch nicht viel Infos darüber enthalten, werde ihn wohl lieber zu einer Werkstatt bringen. Oder ist das beim 320/323-Tacho so eine Art Check-Leuchte??
So, und ich bin jetzt immer noch am 4A1-Vergaser. Dass der verzogen ist habe ich dann herausgefunden als ich ihn abmontiert hatte, da der Wagen überhaupt nicht in einen korrekten Leerlauf zu bringen war und Stufe 2 klemmte. Ich habe die Luftklappen der zweiten Stufe dann durch vorsichtiges aufhonen des mittleren Lagers wieder gangbar gemacht und alles gereinigt, mit neuer Kopfdichtung dann wieder zusammengebaut. Aber ich komme mit dem Auto nun gar nicht mehr von der Stelle, da der Motor ausgeht, sobald ich einen Gang eingelegt habe (Automatik). Klar könnte ich den Wagen zu einem Vergaserspezialisten bringen, hier in Berlin gibt es zwei, die sich das zutrauen würden, aber bei beiden würde ich etwa 900€ für die Überholung ausgeben, deshalb werde ich das zunächst mal selbst versuchen. Habe mir also einen gebrauchten Vergaser gekauft, der nicht verzogen zu sein scheint und bei Ausbau noch lief. Werde den dann bald einbauen. Bin mir derzeit aber noch nicht sicher, ob ich den Vergaser mitsamt der Ansaugbrücke tauschen soll, damit die Dichtungen des Vergasers zusammen bleiben oder ob ich den Vergaser lieber von der Ansaugbrücke abnehmen sollte. Vielleicht weiß ja hier jemand, ob der Vergaser an sich zusammen bleibt wenn ich nur die 13er Muttern löse?
Hier noch drei Fotos