Nockenwellenlager

  • Hallo,

    bin gerade dabei meinen e21 316 Motor BJ Okt 77 neu aufzubauen, jetzt hab ich den Kopf bis auf die Ventile zerlegt und musste feststellen, dass das Mittellager der Nockenwelle richtig krasse Riefen hat die sich in Lager und Welle eingeschliffen haben.
    Die Riefen sind jeweils nur auf der vorderen (Richtung Lüfterrad) Lagerstellen.

    Jetzt meine Frage, ist es möglich ne neue Nockenwelle evtl. ne Schrick 292° reinzumachen und ein neues Lager in den Zylinderkopf einsetzen zu lassen, oder muss ein neuer Kopf her.
    Auf jeden fall sind auch zwei Kipphebel auf der Kipphebelwelle mit Einlaufspuren :(. Anscheinend hat der ganze Ölschlamm die Bohrungen zugesetzt. Aber er lief ziemlich gut aber es wurde ihm halt immer jetzt ein bisschen zu warm und er bleute beim Gaswegnehmen, was auch der Grund für die Demontage war.

    Freue mich auf eure Tipps :)


    Grüßle

    Pendru :smile

  • Hallo Pendru,

    natürlich kann man da neue Lager einbauen und eine neue Nockenwelle dazu. Ist halt immer eine Preisfrage, und vor allem wie gut der Rest des Motors noch ist.
    Das lohnt aber nur, wenn der Motor noch nicht viel gelaufen bzw. sonst top ist. Ventilschaftdichtungen sind ein Dauerproblem an den alten Motoren vom E21. Ich hab einen 20 Jahre alten E30, der hat dort kein Problem. Beim E21 aber mach ich die Ventilschaftdichtungen immer neu wenn der Motor gerade draußen ist. Dann kann ja der Kopf drauf bleiben.
    Falls Du Interesse an einem kompletten 316-Motor aus 2/79 hast kannst Du Dich bei mir melden. Der steht seit 1993 ausgebaut und gut konserviert bei mir in der Garage und geht für kleines Geld weg.
    Tschüß,

    Bernd

  • Moin Bernd,

    wie wechselst Du denn beim 4-Zylinder die Schaftdichtungen, dass der Kopf drauf bleiben kann? :scratch:

    Das Bläuen beim Gaswegnehmen kommt nicht nur von den Schaftdichtungen. Grossen Anteil haben auch die Ölabstreifringe. Und wenn Du die erneuerst, würde ich auch direkt den Motor neu lagern. Also eine kleine Motorrevision :zwinker:

    Gruß Ekki

    Ich fahre nur noch E-Autos:oh_ja:


    E9, E10, E21, E24, E30, E39 :rock:

    und natürlich Wasserstoffbetrieben... dafür steht doch das H, oder?

  • Hallo Pendru,

    einen 316 Kopf so aufwendig zu überholen lohnt sich nicht, es gibt noch genug gebrauchte auf dem Markt.
    Neue Lager gibt es dafür ohnehin nicht, die Nockenwelle ist im Kopf direkt gleitgelagert.
    Die Lagerstelle müsste aufgebohrt werden, ein passende Buchse angefertig und eingeschrumpft werden, hinterher wird die Lagergasse dann neu auf passendes Maß gespindelt.
    Für teure, unter Umständen bearbeitete Köpfe mag das lohnen, nicht für diesen Serienkopf.
    Auch kann das sicher nicht jede Motoreninstandsetzung für Dich bewerkstelligen, ein paar Werkzeuge braucht dieser Job dann schon.

    Auch eine andere Nockenwelle wird kaum lohnen, warum?:
    Der erste Weg beim M10 geht eigentlich immer zur 2 Liter Basis um daraus was nettes zu bauen.
    Es sei denn es muss zwingend ein 1600er bleiben, was ohne Zweifel auch was hat.
    Leistung bekommt er über die Drehzahlen und bessere Füllung, gut gemachte sind ware Drehorgeln und laufen richtig schön, Insidern meinen sogar besser wie gemachte 2 Liter.
    Nur fehlt eben meist ein Tick Leistung zum 2 Liter unter ähnlichen Vorraussetzungen.

    Eine Nockenwelle macht ohne Erhöhung der Verdichtung und eine andere Gemischaufbereitung auch kaum Sinn.
    Da gehört schon einiges an Feinjustage dazu um das Potential auch zu nutzen.
    Es wäre wie eine Tieferlegung ohne passende Dämpfer und immer mit falschem Luftdruck in den Reifen..........

    Ölverbrauch und Blaurauch kommt meist auch nicht nur von den Schaftdichtungen, die Kolbenringe sind da ebenso wichtig und mit zuersetzen.
    Da hat Ekki völlig recht. Ist der Kopf erst runter sollten auch die Pleuellagerschalen unbedingt ersetzt werden.
    Für viele weitere sorglos Kilometer macht das absolut Sinn.
    Klar geht es die Schaftdichtungen ohne abnehmen des Kopfes zu tauschen, aber warum?
    Seltenst ist der Motor ausgebaut, das müsste er glaube ich auch sein um Platz für die Kipphebelwellen zu haben.
    Und wer hat schon einen Drückrahmen zur Hand um es mit der Nockenwelle dann ganz leicht zu haben?
    Wie eine Kopfdichtung nach über 30 Jahren aussieht kann ich mir dabei auch noch gut vorstellen.
    Darum gehört eigentlich immer der Kopf runter, die Dichtung ersetzt, Kolbenringe ersetzt und Pleuellager ersetzt.
    Natürlich setzt das alles auch ein gutes Hohnbild der Zylinderwandungen voraus, sonst macht das ganze ohnehin keinen Sinn.
    Muss erst mal gebohrt werden und sollen Kolben mit Übermaß verbaut werden ist ein anderer Motor preislich bestimmt die bessere Alternative.
    Noch..........

    Beste Grüße André

  • Hallo,

    Danke André für den guten Beitrag. Bin mir schon im klaren das beim "tunen" meist der griff zum größeren Motor der leichtere ist. Aber ich lieb meinen 1,6 über alles und möchte ihn auch weiter erhalten. Mich hätte es gefreut wenn er ein wenig drehfreudiger und ein wenig mehr wumms hätte. Als ich mit meinem 924 hinterher Gefahren bin war ich doch sehr überrascht wie gut er zieht auf der Autobahn.

    Die Brennräume sehen noch gut aus haben keine Riefen und der Kreuzschliff der Honung ist noch gut vorhanden.
    Laut Tacho sind jetzt 55k runter. Ist sogar noch alles matching numbers :) Jedoch hat er anscheinend in meinen Händen zum ersten mal nen Ölwechsel bekommen. Erinnert an ne bohrplattform.

    Aber dann wird's vorerst entweder n Gebrauchter Kopf oder ein guter anderer motor
    :/

  • @ André: wie willst Du denn die Kipphebelwellen raus bekommen, wenn die ZK-Schrauben noch drin sind? Die Wellen sind doch von den Schrauben fixiert. Oder kommt man an die Schaftdichtungen ran, ohne die Kipphebelwellen zu entfernen?

    Einen 316er Motor sollte man wirklich ganz günstig bekommen. Ich hatte auch schon mal einen angeboten, und der ist dann für ne Kiste Bier weggegangen :zwinker:

    Gruß Ekki

    Ich fahre nur noch E-Autos:oh_ja:


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  • Hallo Ekki,

    erwischt..........
    War ja klar das es jemand merkt und es zumindest in diesem Fall so nicht unkommentiert hier stehen bleiben sollte.

    Es geht natürlich nicht einfach so und wenn wäre es niemals mein Weg oder mein Stil.
    Darum habe ich es umschifft, nicht weiter beschrieben und so wie es auch richtig wäre zum Abbau des Kopfes geraten.
    Es gibt sebsternannte Schnellschrauber die einfach einseitig die Kopfschrauben entfernen und dann loslegen.........
    Danach die andere Seite.......und sich unter Umständen noch die Mühe machen das Öl aus den Gewindebohrungen zu entfernen.

    Also: Finger weg von solchen Pfuschwegen und lieber so wie es richtig ist, zzgl. neuer Pleuellager und einen Blick in die Ölpumpe.
    Aber das ist schon ein anderes Thema und könnte anlog so verlaufen wie sinnlose Öldiskussionen in Foren.

    Beste Grüße André

  • Hi André,

    das beruhigt mich. Ich dachte schon, ich hätte ne Rep-Idee verpasst.
    Darauf, nur auf einer Seite die ZK-Schrauben zu entfernen, bin ich noch nicht mal in meinen wilden 80er-Schrauberjahren gekommen :laie

    Gruß Ekki

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