Karosseriearbeit - Schweissen und Zinnen

  • Karosseriearbeit - Schweissen und Zinnen

    Da die meisten e21 sich nicht gerade im besten Zustand befinden (wie meiner damals), muss hier und da mal ein neues Blech eingeschweisst werden.
    Mit folgender Anleitung möchte ich euch mal demonstrieren, wie ihr dies am besten bewerkstelligt ohne anschließend das Problem zu haben, dass euch irgendetwas "hochkommt", darunter rostet, absackt oder schlimmstenfalls abblättert.

    Da mein e21 schon komplett durchgeschweisst ist, hab ich es einfach mal am Beispiel einer Golf 4 Heckklappe gemacht, die ich "cleanen" sollte.
    Irgendjemand mag vielleicht sagen "ich mach es anders, und das ist besser" oder dergleiche. Mag vielleicht sein, nur ich hab echt einiges ausprobiert, und erst diese Variante hat mich zufriedengestellt!


    Also fangen wir mal an, es sollte das VW Emblem sowie das Schloss verschwinden.

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    Ich schnitt also erstmal anhand des Griffes/Schlosses ein passendes Blech zurecht, welches ich nocheinmal von jeglichen fetten/Ölen reinigte. Nach Anpassungsarbeiten konnte ich dann anfangen.

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    Zuerst jedoch beginne ich mit dem VW Emblem, da ein schweissen hier nicht lohnt, machte ich mit einer Reinigungsscheibe (auch bekannt als Neggakeks) alles metallisch blank.

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    Nun erwärmte ich etwas das Blech und trug anschließend die Verzinnungspaste mithilfe eines Pinsels auf (gibt es in jedem etwas besserem Autozubehörgeschäft).

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    Jetzt muss die Paste erhitzt werden. Ich benutze zum erhitzen Sauerstoff/Acetylen und eine kleine Düse. Man kann jedoch auch normales Propangas und einen Lötbrenner nehmen.
    Anschließend mit Bremsenreiniger und einem Lappen drüber gehen und ihr habt eine schön glänzende silberne Fläche.
    Dann könnt ihr mit dem eigentlichen Zinnen beginnen. Ich verwende Zinnstangen mit 40% Zinngehalt...ihr erhitzt das Zinn und parallel das Blech und drückt entweder "Kleckse" aufs Blech oder flutet die betroffene Fläche gleichmässig. Da Zinn flüssig verdammt schnell wegläuft, geht das fluten natürlich nur auf waagerechten Flächen.

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    Sobald ihr soweit mit dem Klecksen fertig seit, glättet ihr das Zinn mit einem Hartholzkeil den ihr vorher mit Lagerfett, oder Öl eingerieben habt. Zinn erwärmen - glätten...
    Anschließend abkühlen lassen und das ganze sollte dann so aussehen.

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    Nun zu den Schweißarbeiten. Die zu verschweissenden Flächen müssen natürlich immer metallisch blank sein, sowie kein Rost aufweisen, sonst kriegt ihr keinen vernünftigen Schweisspunkt hin.

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    Jetzt positionierte ich das Blech erstmal mit einem Punkt und anschließend punkte ich es im Kreuzgang rundherum.

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    Natürlich die Schweißpunkte mit einer Fächerscheibe nach dem schweissen plan abgeschliffen und dann beginnt das selbe Verfahren wie oben schon beschrieben.

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    So sieht das ganze dann fertig verzinnt aus...

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    Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten weiter vorzugehen, entweder mit der Fächerscheibe die verzinnte Fläche abschleifen, mit groben Schleifpapier, oder wie ich es gemacht habe mit einer Karosseriepfeile (~30,- Euro bei egay) quasi glattpfeilen.

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    Nachdem dies auch geschafft ist, benutze ich immer für die erste grobe Spachtelschicht Aluspachtel, ist zwar teurer, bringt aber jede Menge Vorteile mit sich (zieht fast garkeine Feuchtigkeit im gegensatz zu normalen Spachtel, setzt sich nicht, elastischer als normaler Spachtel, usw.).

    Und nicht vergessen die Bleche von hinten zu versiegeln ;)

    Hier endet nun die Anleitung...die darauffolgenden Schritte sind halt: mit dem nötigen Schleifwerkzeug den Spachtel der Karosserie anpassen, anschließend noch Füll- bzw. Feinspachtel auftragen, schleifen. Den ganzen Spaß anschließend füllern, schleifen, lackieren. Jedoch schreibe ich darüber keine Anleitung, da nur geübte Hände die Fähigkeit haben, Spachtel erstens richtig aufzutragen und zweitens überhaupt schleifen zu können. Damit mein ich Wellen, etc. rauszufühlen.

    Hoffe ich konnte euch ein wenig damit helfen. Falls ihr irgendetwas genauer wissen wollt, könnt ihr mich ruhig fragen.

    Bis dahin, viel Spaß beim brutzeln :wink:

  • Hi!

    Coole Anleitung, denke da werde ich auch mal was gebrauchen können. Ich hab jetzt Dein Avatar vor augen, hast Du den Wagen selbst lackiert? DA wird nämlich bei mir demnächst auch was fällig, evtl. kann ich Dich da um "nachbarschaftshilfe" bitten?

    Grüße

    El

    Der "Henner": 09/83er 315, Fünfgang, Hennarot, 6x13 BBS-Felgen, Grüncolour.

    Neu: Bilstein B8, M20Federteller mit Konifedern vorne, 7x15 Melber

    333 Bremsen macht die Felgen dreckig! 333

  • Jaein...Vorarbeit und Anbauteile hab ich lackiert. Auto selber hab ich lackieren lassen, aber auch nur, weil ich Perfektionist bin :D

    Wegen lackieren können wir mal telefonieren, wenns soweit ist.

    Erst gestern hab ich meine Beifahrertür noch fertig gemacht, da hät ich mal ne Anleitung zu machen können. Das war ja nen Sieb ;)

  • Hmm...weiß nicht obs die gleiche ist. Kaufe sie im Autozubehörladen....gehe mal von aus, dass es nicht die gleiche ist. Schließlich willst du kein Kupfer löten, sondern Blech. Bestandteil der Paste ist irgendeine Säure, die sich halt beim erhitzen ins Blech frisst und somit auch diese wunderbare Verbindung herstellt.

    Ich mach mal ein Foto von der Paste....und von der Heckklappe. Die ist mittlerweile auch fertig lackiert :D ....und sieht halt geil aus.

    Bezüglich der Löcher...ja das geht, es muss halt am besten halt ums Loch herum aber rostfrei sein. Bringt nichts, wenn du in einem Bereich von Rost, wo noch zusätzlich ein Loch ist, es mit Zinn zumachst. Hab jetzt neulich bei meiner e21 Tür auch so ein 3 mm Loch gehabt und es zugelötet. Geht wunderbar....

  • Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten weiter vorzugehen, entweder mit der Fächerscheibe die verzinnte Fläche abschleifen, mit groben Schleifpapier, oder wie ich es gemacht habe mit einer Karosseriepfeile (~30,- Euro bei egay) quasi glattpfeilen.


    Vorsicht, was das schleifen von Zinn angeht, das enthaltene Blei ist hochgradig krebserregend und setzt sich in der Lunge ab. Dh mit passendem Atemschutz arbeiten insbesondere wenn man maschinell schleift. (Ich persönlich trage die Atemschutzmaske auch wenn ich per Hand schleife)

    Ansonsten kenn ich es so, dass man das Blech nachdem man die verzinnungspaste aufgetragen hat gut abwaschen sollte, weil die Rückstände der Paste stark korrosiv wirken, un deshalb kann man die handelsübliche paste auch nicht beim verzinnen von löchern in zB schwellern verwenden, denn sonst rostets 24h später im schweller ;( es gibt meines wissens aber spezielle verzinnungspasten bei denen der effekt nicht auftritt.

    Gruß

    Markus

    PS: ansonsten gute Anleitung.

    PPS: Wer Material braucht ist beim http://www.korrosionsschutz-depot.de/ gut bedient (und durch etliche Anelitunge auch gut beraten).

  • Das mit dem reinigen der Pastenrückstände nach dem erhitzen habe ich doch erwähnt ?( ich glaub du hast das überlesen ;)

    Nunja...das die Paste dem schnellen rosten bei hilft, kann ich nicht sagen...denke ich habe bis jetzt immer diese spezielle Paste verwendet. Bei mir lagen manchmal Teile mit Zinnpastenrückständen mehrere Wochen ohne Rostansatz. Nunja...ich gehe natürlich von aus, das man den Schweller z. B. anschließend von innen versiegelt, da die Hitze mit der man den Schweller verzinnt ebenfalls korossiv wirkt.

    Wegen dem Abschleifen mit Maske hast du schon recht.....normalerweise dürfte man es auch nicht mit einer Fächerscheibe schleifen, sondern nur mit der Karosseriepfeile! Aber da ich Nichtraucher bin, muss ich anderweitig meine Lunge kaputt machen, mit Zinn....Spachtelstaub...Klarlacknebel :D

    Danke fürs Lob bis jetzt :)

  • Das mit dem reinigen der Pastenrückstände nach dem erhitzen habe ich doch erwähnt ?( ich glaub du hast das überlesen ;)

    Nunja...das die Paste dem schnellen rosten bei hilft, kann ich nicht sagen...denke ich habe bis jetzt immer diese spezielle Paste verwendet. Bei mir lagen manchmal Teile mit Zinnpastenrückständen mehrere Wochen ohne Rostansatz. Nunja...ich gehe natürlich von aus, das man den Schweller z. B. anschließend von innen versiegelt, da die Hitze mit der man den Schweller verzinnt ebenfalls korossiv wirkt.

    Wegen dem Abschleifen mit Maske hast du schon recht.....normalerweise dürfte man es auch nicht mit einer Fächerscheibe schleifen, sondern nur mit der Karosseriepfeile! Aber da ich Nichtraucher bin, muss ich anderweitig meine Lunge kaputt machen, mit Zinn....Spachtelstaub...Klarlacknebel :D

    Danke fürs Lob bis jetzt :)


    Das kann sein ;)

    Hab kürzlich erst nen Versuch(-sblech) mit Verzinnungspaste gemacht und das Ergebis war verheerend, das wünsch ich niemand in nem Hohlraum, kann ja mal nen Foto davon machen. Also war auch nur als Anmerkung gedacht, das es wohl verschiedene Produkte gibt, die auch gezielt verwendet werden sollten :D


    Gruß

    Markus

  • Cool,

    werde auch gleich mal loßlegen.
    Hoffe das ich da auch so ein ergebniss hinbekomme ;)

    Die Neue Garage is fertig, jetzt der E21 noch


    und: Ohne 288er immer noch keine 180 Pferde !!!!

    :brum:

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