Servus zus@mmen,
hab da vor ein paar Jahren mal etwas zusammengeschrieben. Dank Forumssuche hab ich das auch schnell wieder gefunden. Hab den Text hier einfach mal reinkopiert:
Zuerst sollte man sich dem Kühler zuwenden: Reicht der Frostschutz aus? Das Kühlerwasser sollte Sicherheit bis %u2013 40°C bieten, da das Frostschutzmittel gleichzeitig auch vor Korrosion schützt. Mit handelsüblichem Brennspiritus läßt sich das Scheibenwasch-system vor der winterlichen Kälte schützen. Dabei aber nicht vergessen, nochmals die Scheibenwaschanlage (und natürlich auch die Scheinwerferreinigungsanlage, falls vorhanden) zu betätigen, damit auch Düsen und Schläuche durchspült werden. Falls der TÜV-Termin in die Winterpause fällt, lohnt es sich meist die Untersuchung noch vor der Abmeldung durchführen zu lassen, damit kann man sich im Frühjahr die Suche nach roten Nummern ersparen und gleich in die neue Saison starten. Außerdem läßt sich bei dieser Gelegenheit gleich noch eine letzte Spritztour mit dem Oldie durchführen, bei dem der Motor auf Betriebstemperatur gebracht wird, aber nur auf trockener Straße! Dabei sollte die Heizung auf heißester Stufe stehen, damit sich die frisch aufgefüllte Frostschutz-Mixtur durch alle Kanäle arbeiten und auch wirken kann. Außerdem ist das Gebläse auf maximale Stufe zu stellen, damit keine kleinen Blätter oder ähnliches in den Kanälen liegen bleiben und eventuell für unschönen Geruch sorgen. Bei einem Zwischenstopp an der Tankstelle sollte der Reifenluftdruck kontrolliert und eventuell um ein bar erhöht werden, um die Reifen zu schonen. Außerdem kann hier der Klassiker, und auch ein Reservekanister, gleich noch voll getankt werden, um Korrosion im Tank zu vermeiden. Hier bietet sich außerdem die Verwendung von Benzinzusätzen bzw. Benzinstabilisatoren an, die verhindern, daß der Treibstoff oxidiert und sich dadurch Ablagerungen bilden. Danach sollte man dem Motor einen Ölwechsel spendieren, auch wenn der Wechselintervall noch nicht ansteht, denn gebrauchtes Motoröl enthält, abhängig von den Betriebsbedingungen, Wasser und Säure. Mit dem neuen Öl sollte der Motor dann aber nicht mehr gestartet werden. Jetzt kann der Wagen außen gründlich gereinigt werden, am besten zusätzlich mit einer Unterboden- und Motorwäsche. Dabei die Dachrinne %u2013 dort setzen sich gern Harz, Dreck und kleine Ästchen fest %u2013 den Bereich unter der Tankklappe und die Radkästen %u2013 hier schlummert gern sehr viel Dreck und Schlamm, der ewig Feuchtigkeit speichert und gern den Rostteufel walten läßt %u2013 nicht vergessen und sorgfältig auswaschen. Damit alles wirklich gut trocknet, sollten die Temperaturen übrigens nicht allzu niedrig liegen. Eventuelle Mängel, wie zum Beispiel Lackkratzer, sollten hierbei rechtzeitig erkannt und dann gleich beseitigt werden. Denn die Ausbesserung aller Schäden an Lack und Unterboden ist die beste Vorsorge gegen Rost. Falls nötig, kann der Lack mit einer Politur behandelt werden. Viel wichtiger ist aber die darauffolgende Wachsschicht, denn nur sie konserviert den Lack. Der Heißwachs aus der Waschanlage erfüllt diesen Zweck nicht! Bei Bedarf sollte auch die Hohlraumkonservierung aufgefrischt werden. Ein Wachsspray schützt Schweißnähte und Falzen vor kriechender Feuchtigkeit. Zum Schutz von Chrom (vorher polieren) und Leichtmetall gibt es spezielle Sprays, die sich im Frühjahr einfach mit einem trockenem Tuch abpolieren lassen. Gut geht dies aber auch mit flüssigem Paraffin aus der Apotheke, das sich mit Wasser gut entfernen läßt. Sämtliche Dichtungsgummis sollten mit einem Glycerin-Hirschtalg- oder Vaselinestift eingerieben werden. Für die Türschlösser auf keinen Fall Türschloßenteiser benutzen! Hierfür gibt es spezielle Pflegeöle: sie schützen vor Korrosion und halten die Teile beweglich. Das Kofferraumschloß hierbei nicht vergessen! Als nächstes sollten die Türen- und Haubenscharniere und gegebenenfalls auch das Verdeckgestänge mit etwas Sprühöl versorgt werden, um im Frühjahr keinen Ärger mit knarrenden Gelenken zu haben. Nun ist der Motor wieder abgekühlt und man kann sich den Zündkerzen zuwenden, ohne sich die Finger zu verbrennen: Kerzen herausschrauben und jede Bohrung mit ein paar Tropfen Motoröl versehen, um Korrosion und Festsitzen zu vermeiden. Dieser Schutz empfiehlt sich auch für den Vergaser. Danach muß der Motor aber nochmals um zwei Kurbelwellen-umdrehungen gedreht werden, damit das Motoröl an alle wichtigen Stellen gelangt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich zusätzlich entsprechendes Konservierungsöl oder Konservierungsspray im Fachhandel besorgen. Das Spray wird in den Luftfilterkasten ohne Filter gesprüht. Anschließend muß der Motor per Anlasser bei stillgelegter Zündung allerdings nochmals durchgedreht werden: Der Motor saugt dadurch das Mittel an, und es schlägt sich im Krümmer, vor allem aber im Vergaser nieder. Als nächstes wird die Batterie ausgebaut, denn sie übersteht nicht mehrere Monate ohne Nachladen. Bei dieser Gelegenheit kann auch gleich der Wasserbedarf kontrolliert werden, bevor sie an einen frostfreien Lagerort zum überwintern gebracht wird. Im Fachhandel gibt es entsprechende Dauer- oder Erhaltungsladegeräte, die den Akku fit halten und ein überladen verhindern. Nachdem jetzt auch der Motorraum für seine Überwinterung fit gemacht wurde, sollte nun ein ölgetränkter Lappen sowohl in die Ansaugstutzen der Vergaser- bzw. Einspritzanlage, als auch in den Auspuff, der vom Warmfahren profitiert hat und das Kondenswasser verdunstet ist, gesteckt werden. Diese Art der Klimasperre schützt vor eindringender Feuchtigkeit in der Winterpause.
Nun wendet man sich dem Innenraum zu, der ebenfalls gründlich gereinigt werden sollte, um eventuelle Schäden vorzubeugen: Staub zum Beispiel kratzt unter Schutzhüllen und Straßendreck speichert Feuchtigkeit. Erkannte Mängel, wie feuchte Fußmatten aufgrund eindringender Feuchtigkeit, sollten noch vor der Winterpause beseitigt werden, um während der Standzeit nicht noch größere Schaden anzurichten. Nachdem der Innenraum %u2013 inklusive Kofferraum %u2013 ausgesaugt wurde, ist jetzt der richtige Zeitpunkt sich, falls vorhanden, der Leder- oder Kunstlederausstattung zuzuwenden, und diese mit entsprechendem Pflegemittel zu behandeln, die diese nicht nur säubern, sondern ihnen auch ihre ursprüngliche Geschmeidigkeit wieder zurückgeben. Lederfett sollte bei Cabriolets verwendet werden, die tatsächlich ab und zu mal dem Wasser ausgesetzt sind. Bei geschlossenen Fahrzeugen ist dies nicht zwingend notwendig. Gegen zu hohe Feuchtigkeit im Innenraum während der Standzeit hilft ein Trockenpulver, das jeder Baumarkt führt. Man kann sich auch ein bis zwei Kilo Silica-Gel aus dem Chemikalien-Fachhandel besorgen und, in Stoffsäckchen oder Socken gefüllt, im Innenraum aufhängen. Zur Kontrolle eignet sich ein Hygrometer; idealerweise liegt die Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 50 Prozent. Nun wendet man sich den Wischergummis zu, denn diese leiden sehr darunter, wenn sie monatelang auf der Scheibe aufliegen. Daher sollten die Scheibenwischer entweder abmontiert werden oder man klemmt eine leere Filmdose oder auch einen Korken zwischen Wischerarm und Scheibe. Steht dann der Klassiker nun an seinem Platz, sollten die Fenster einen spaltbreit geöffnet werden. Sie sorgen so für eine gute Luftzirkulation. Cabriodächer überwintern am besten mit geöffneten Verdeckschlössern, um nicht die ganze Zeit gespannt zu sein. Die Türen sollten ebenfalls nicht ganz, sondern nur in die erste Raststellung des Schlosses, gedrückt werden. Den Kofferraumdeckel nur lose auflegen. Das schont die Gummidich-tungen und der Innen- bzw. Kofferraum kann zusätzlich atmen.
Nun steht die Wahl des richtigen Stellplatzes an: Wichtig ist eine ständige Durchlüftung. Kälte schadet viel weniger, als ständige Temperaturschwankungen: Beim Abkühlen kondensiert die Luftfeuchtigkeit zu Wasser %u2013 ideales Rostklima! Ist der Stellplatz gefunden, heißt es Gang einlegen und Handbremse lösen, damit diese nicht fest rostet. Jetzt sollte das Fahrzeug komplett aufgebockt werden, um die Räder vor Standplatten zu schützen. Die Federn profitieren ebenfalls von dieser entspannten Lage. Doch Vorsicht: Sind die Böcke nicht an geeigneten Stellen platziert, kann der Klassiker abrutschen. Gummiunterlagen zwischen dem Fahrzeugunterboden und dem Bock schützen vor Schäden. Wenn ein allseitiges Aufbocken allerdings nicht möglich ist, sollte wenigstens der Luftdruck um gut ein bar erhöht werden. Das verringert die Gefahr eines Standplatten etwas. Im nächsten Jahr aber den Luftdruck vor dem Antritt der ersten Fahrt wieder korrigieren. Im Fachhandel gibt es so genannte %u201EReifenwiegen%u201C: diese sind auf den Reifendurchmesser abgestimmte Mulden, die das Gewicht des Fahrzeugs, das auf den Reifen lastet, auf eine größere Fläche verteilen und so zusätzlich vor der Gefahr von Standplatten schützen sollen. Nachdem der Wagen nun in seiner endgültigen Parkposition steht, sollte das Fahrzeug nochmals mit dem an der Tankstelle zusätzlich befüllten Reservekanister betankt werden, um den Tank bis zum Stehkragen zu befüllen. to be continued...