...so lange er keine Kolben braucht. Denn die sind nach meiner Kenntnis gerade nicht verfügbar. Ich hatte Glück, denn ein Kollege hatte noch einen frisch gemachten Block liegen. 6 Schmiedekolben kaufen war für mich keine Option denn dann, hätte ich gleich einen mit mehr Hubraum gebaut. Wie Du auch sagst, alles nicht mehr so einfach. So kam ich auf den Gedanken mit dem B 25. Da gibt's afaik noch Kolben, der Motor wäre relativ schnell gebaut und hustet serienmäßig 170 PS ab. Bei allen anderen Varianten hat man halt die Rennerei. Es geht laut TE darum, zeitnah fertig zu sein. Würde bedeuten: B 25 mit allem Kabelgedöns suchen und hoffen, dass ein Motoreninstandsetzer einen Termin frei hat, Wenn er nett ist, macht er die Maschine binnen einer Woche fertig. Eine weitere Woche veranschlagen für den Kabelbaum. Zeitgleich bei Classic Exhaust anrufen und fragen, wie lange die AGA dauert. Das wär's eigentlich schon. Ok, einen Anschluss für die Lambdasonde müsste CE auch noch einschweißen. Eine Abstimmung würde entfallen da Serie. Spart auch wieder Zeit. Ich hatte im September des vergangenen Jahres bei meinem Prüfstand angerufen: keine Chance vor Februar / März. Aber weil er mich ganz gut leiden mag, durfte ich im Oktober kommen.
Fazit: der Hase liegt eher im "zeitnah" begraben als in den Möglichkeiten
Einen 2,5_Liter reinwerfen, so mal auf die Schnelle? ... Nein, auf die Schnelle ist das nicht getan, völlig aussichtslos, denn mehr Arbeit zieht noch mehr Arbeit nach sich:
Und ganz ehrlich ... es ist meiner Meinung nach nicht hilfreich, jemandem der offensichtlich noch nicht so viel Kenntnisse und Erfahrung mit der Materie hat, einfach mal so solch einen Brocken hinzuwerfen, ohne die Folgen sauber darzulegen. Denn so einfach wie Du schreibst, ist diese Aktion wirklich nicht.
Zuerst mal die Entscheidung: nimmt man den 171-Motor ohne Kat oder den 170-PS-Motor mit Kat?
Ohne Kat hat man wesentlich weniger Arbeit, weil man erstens nicht vor dem Problem steht, sich eine Auspuffanlage zusammenschweißen zu müssen, die einen Universal-Sportkat beinhaltet (der serienmäßige 325-Kat passt nämlich nicht unter den E21, wenn ich mich nicht irre) und man hat vor allem nicht das Problem, die entsprechende Verkabelung für die Lambdasonde auch noch vornehmen zu müssen. Grundsätzlich sollte sich in diesem Fall auch recht einfach eine Auspuffanlage E21 323i (egal ob Serie oder fertig von Supersprint etc.) an den Krümmern des E30-Motors anbringen lassen (gegebenenfalls Übergänge anpassen, könnte ich erst was dazu sagen, wenn ich die Hosenrohre und die Krümmer in den Händen hielte). (Fächer-)Krümmer vom E21 an den E30-Zylinderkopf werden zum Problem, weil die Öffnungen nicht passen! Natürlich lässt sich jedes Problem lösen, aber dafür braucht man Know-How, Geld und Zeit ...
Entscheidet man sich für den Kat, muss man sich zusätzlich Gedanken machen, wie man denn einen geeigneten Hitzeschutz entwerfen, anpassen und anbringen soll. Der vom E30 lässt sich vielleicht verwenden, muss aber mit Sicherheit durch Biegen, gegebenenfalls Abfräsen, an den schmaleren Mitteltunnel angepasst werden.
Die umfangreichen Änderungen im Mittelbereich der Auspuffanlage für die Variante mit Kat (Stichwort: je ein Sport-Universalkat pro Abgasstrang, längs versetzt wegen Platzproblem!) führen letztendlich zu einer Neukonstruktion, für die man einen entsprechenden Betrieb suchen muss, der einem dann auch die entsprechenden Papiere ausstellen können muss, um sich den Umbau vom TÜV eintragen lassen zu können. Wenn man lang genug sucht, findet man in diversen Foren (vielleicht auch hier bei uns) die Leute, die den Umbau schon gemacht haben und diesbezüglich weiterhelfen können. Aber: noch mehr Know-How, noch mehr Zeit, noch mehr Geld ...
Und zuguterletzt: Man muss für die Neukonstruktion von Hitzeschutzblech und mittlerer Auspuffanlage entsprechende Halter bauen und festschweißen. Für diese Arbeit muss aber der Teppich raus, weil der Wagen sonst beim Schweißen abfackeln kann. Auch will man ja anschließend Versiegeln und Lackieren. Der Kreis schließt sich: Arbeit zieht Arbeit nach sich ...
Tip: Balthi (Blthsr) hat einen Motronic-Motor in seinem E21 eingebaut, und zwar ordentlich! Die meisten anderen Umbauten, die ich in Natura gesehen habe waren gepfuscht, weil die Nebenarbeiten viel, viel Arbeit machen, weit mehr als der eigentliche Einbau des Triebwerks. Ihr kennt ja seinen Fred: Balthasars Umbau (Resto; 2,7L; Luft;...) - Restaurationen - e21-board.de
Nach dieser grundlegenden Entscheidung geht es erst Recht los:
1) Der originale Batteriehalter muss rausgeflext werden, weil der Luftfilterkasten vom 2,5 sonst keinen Platz findet. Entsprechend muss man sich einen Batteriehalter für den Kofferraum bauen (irgend jemand hatte so ein Ding zum Einschweißen im Kofferraum inkl. Querversteifung doch mal im Angebot, oder?)
Dann muss man einen Halter entwickeln, um den Luftmengenmesser der Motronic an dem Halter des Luftmengenmessers der K-Jetronic anbringen zu können. Dann muss man einen Halter bauen, um den Luftfilterkasten des 2,5 im vorherigen Bereich der Batterie sauber anzubringen. Und nach all dem Geflexe und Geschweiße muss man die entsprechenden Stellen im Motorraum vorne links und im Kofferraum sauber nacharbeiten, grundieren, lackieren und versiegeln. Da aber Schweißarbeiten "durchgehen", muss man auch von der Gegenseite ran. Was im Motorraum noch recht einfach zu bewerkstelligen ist, wird beim Kofferraumboden zur Qual: denn für die Arbeit von der Unterseite müssen in diesem Bereich die Tanks raus!
2) Der elektrische Anschluss wird zur Herausforderung:
Um die Kraft der Batterie im Kofferraum sauber nach vorne zu leiten, empfiehlt sich der originale Kabelstrang aus einem E30 325i. Für die Suche nach einem geeigneten Schlachter beim Autoverwerter kommt man ca. 15 bis 20 Jahre zu spät. Folge: hin und wieder findet sich mal was in der Bucht oder den Kleinanzeigen, aber man braucht erstens Zeit und zweitens wird es teuer.
Das Motronic-Steuergerät will anständig verlegt sein. Dazu muss man ein Loch in der Stirnwand im Beifahrerbereich aufmachen und zwar in exakt der gleichen Abmessung und sinngemäß an der gleichen Stelle wie im E30, damit die Abdichtung vom Motronic-Kabelstrang ihrer eigentlichen Aufgabe auch wirklich nachkommen kann. Und man muss sich auch entsprechende Halter anfertigen, wenn man das Steuergerät sauber anbringen will: optimal - wie beim E30 - oberhalb des Handschuhfachs.
Das Umarbeiten des Kabelstrangs ist ohne größere Probleme machbar, aber man muss wissen, was man da macht.
3) Die Kraftstoffversorgung will ebenfalls umgerüstet werden: die alte Kraftstoff-Fördereinheit muss ebenso raus wie der E21-Tauchrohrgeber. Statt dessen muss das integrierte Bauteil aus dem E30 rein, das Tankgeber und Kraftstoffpumpe in einer Einheit zusammenfasst. Ich weiß jetzt nicht mehr auswendig, ob an diesem Gerät noch mechanische Änderungen vorgenommen werden müssen, aber auf jeden Fall wird die Führung der Kraftstoffschläuche geändert (kein Problem), aber man muss auf jeden Fall den hinteren Kabelstrang umarbeiten. Den Gaszug des E30 einzubauen und anzupassen, ist da dagegen schon ein Klacks, genauso wie der Anschluss passend angefertigter Kraftstoffleitungen zwischen Vor- und Rücklauf und dem Motor.
Habe ich etwas vergessen? Dann ergänzt bitte ...