Der 323 Motor wäre im Tausch gegen den ETA zu bekommen.
Warscheinlich Spritsparender da höher verdichtet.
Einbauen und fertig.
Soweit meine überlegungen.
was meint ihr was das Bessere wäre?
Du liegst richtig mit Deiner Überlegung: der originale Motor sollte wesentlich weniger Sprit brauchen als der oben beschriebene eta-Umbau. Alleine schon die Verdichtung ist beim E21-Motor wesentlich höher. Verbräuche von deutlich unter 10 Litern sind die Regel.
Und der originale Motor hat natürlich den Charme, dass es sich um den "richtigen" Motor mit dem originalen, typischen Sound der K-Jetronic handelt.
Jetzt gehen die Probleme aber erst richtig los: Wenn ich Dich recht verstanden habe, ist der eta-Motor in Deinem Wagen schon verbaut. Hm ... wo sind all die Teile hin, die mit dem Umbau auf Motronic ebenfalls haben weichen müssen? Mir fällt da adhoc ein: Kraftstoffversorgung der K-Jetronic mit der korrekten Benzinpumpe und Druckspeicher (die K-Jetronic arbeitet mit einem anderen Benzindruck), Mengenteiler, Luftmengenmesser, Luftfiltergehäuse, Warmlaufregler, Zusatzluftschieber, Kaltstartventil und all die dazugehörigen Kraftstoffleitungen und Schläuche. Theoretisch wurde auch der originale Batteriehalter abgesägt und die Batterie in den Kofferraum verlegt, um die Technik der Ansaugseite des Motronic-Motors unterbringen zu können. Ansaugrohre mit den K-Jetronic-Einspritzdüsen, und wer weiß was sonst noch alles ... Hat Dir der Verkaufer wirklich alle ausgebauten Teile mitgegeben? Ansonsten wirst Du für die Peripherie rund um den originalen Motor ein Vermögen los!
Noch was: traue keinem Motor, den Du nicht selbst aufgebaut hast! Du hast geschrieben, dass Du den alten eta-Motor, der ja auch schon seine Macken hat und deshalb ohne Revision fast nichts mehr wert ist, gegen einen originalen 323i-Motor eingetauscht bekommst. Wenn es fair läuft, dann heißt es: fast wertlos gegen fast wertlos. Also erwarte auch nichts!
Ich baue derzeit einen 323i-Motor für einen Freund auf. Und wenn man das vernünftig macht, dann fließt viel, viel Geld rein. Mit einem neuen Dichtungssatz und neuen Lagerschalen ist es nicht getan. Viele machen aber nur das und versichern Dir dann: "Der hat 'ne Revision bekommen!" Gar nix hat er! Es handelt sich nur um übergetünchten Schrott! So ist es auch dem Freund gegangen, der sich für 700 Euro einen angeblich überholten Motor gekauft hat. Ergebnis: Er tankt Öl und füllt Sprit nach ... Und jetzt baue ich ihm einen Motor nach guter alter Väter Sitte auf.
Was muss bei dem 323i-Motor gemacht werden, bevor Du ihn einbaust? Ich sage es Dir: Zuerst muss er komplett zerlegt und alle Teile müssen gereinigt werden.
Dann fangen wir mal beim Zylinderkopf an: ab zum Motorbauer. Der wird ihn abpressen um herauszufinden, ob der Kopf Risse hat (wenn ja ist das der Todesstoß für den Kopf). Dann wird er die Ventilschaftführungen auf Verschleiß prüfen und ich könnte ein Monatsgehalt darauf verwetten, dass mindestens die Führungen der sechs Auslassventile ersetzt werden müssen. Die Schaftdichtungen sowieso. Die Ventile sollten poliert werden und anschließend muss der Motorenbauer die Ventilsitze nacharbeiten und die Ventile einschleifen. Das ist das Minimum was an Revisionsarbeiten am Kopf anfällt. Gerne wird es mehr.
Kommen wir zum Kurbeltrieb. Die Kolbenringe müssen neu. Der Motorenbauer sollte auch die Lagerbuchsen in den Pleuelaugen nachmessen. Wahrscheinlich werden auch diese gewechselt werden müssen. Dass Pleuellager und Kurbelwellenlager neu müssen, ist selbstverständlich.
Auch die Kurbelwelle sollte zum Motorenbauer: diese sollte auf Schlag geprüft und gerichtet werden. Dabei kann er die Lagerstellen schön läppen (muss nicht, aber wird perfekt).
Zum Block: wenn es mit einem neuen Kreuzschliff für die Zylinderlaufbahnen getan ist, hast Du Glück gehabt. Lasse sie Dir auf jeden Fall durchmessen. Muss auf Übermaß gehont werden, dann handelt es sich um einen wirtschaftlichen Totalschaden, denn der dann notwendige Satz Kolben im Übermaß kostet ein kleines Vermögen (wenn Du überhaupt noch welche bekommst).
Nur für die beschriebenen Arbeiten sind wir schon bei ca. 1.200 Euro, die alleine der Motorenbauer für die geschilderten Arbeiten (zu Recht) verlangt. Die wenigsten von uns haben den Maschinenpark, der für diese Arbeiten notwendig ist. Und wenn jetzt noch dazu kommt, dass Du Neuling bist, dann kommt zum Beispiel das Zerlegen und das Zusammensetzen des Kopfs noch dazu. Ich mache ja schon recht viel. Aber den Einbau der neuen Ventile inklusive Ventilführungen, Schaftdichtungen und Einschleifen gebe ich immer ab. Ist selbst mir zu viel und zu anstrengend. Dazu kommt noch all das andere Kleinmaterial, angefangen vom neuen Dichtungssatz über neuen Zahnriemen mit Spannrolle bis hin zur Wasserpumpe.
Was will ich Dir damit sagen? Richtig: egal für welche Variante Du Dich entscheidest - Du kommst vom Regen in die Traufe. Ein wirlich neu aufgebauter Motor kann nicht unter ca. 2.000 Euro abgegeben werden, ohne dass man Verlust macht. Deswegen ist es unwahrscheinlich, dass Du für Deine eta-Grotte eine brauchbare Maschine im Tausch bekommst. Glaube keinerlei Versprechungen! Und wenn die oben dargelegten Arbeiten nicht mit Rechnungen und Messprotokollen nachgewiesen werden können, dann weißt Du was Du von der Maschine zu halten hast: Altmetall, mehr nicht ...
Du siehst: so oder so kommt was auf Dich zu. Persönlich würde ich den Originalmotor favorisieren, aber wenn Du nicht eine komplette (und funktionstüchtige!) K-Jetronic in Deinen Händen hältst, wird daraus wohl nichts. Mit gebrauchten K-Jetronic-Teilen verhält es sich übrigens wie beim Motor, nur dass Du hier fast nichts selber machen kannst. Die Überholung aller Komponenten kostet übrigens ca. 1.500 Euro.
Also überlege in aller Ruhe und viel Erfolg! 