Ich würde rudimentär zusamengefasst wie folgt vorgehen:
1. Wenn der Vergaser nicht bereits gereinigt wurde, ausbauen und reinigen,
dabei sämtliche Unterdrückschläuche beachten und vor dem abziehen scon den Sitz der Schläuche kontrolieren,
Falschluft ziehen, kann nämlich ein Grund für unrunden Lauf und schlechte Werte sein.
Poröse oder rissige Schläuche gleich nachbestellen.
Dabei beachten, dass auch wirklich Unterdruckschläche gekauft werden.
2. Ich gehe davon aus, dass man schon ein wenig Ahnung hat, wenn man sich da ran wagt,
aber wenn man mit dem betreffenden nicht wirklich Vertraut ist,
wird man vor/beim demontieren Fotos machen.
Erste grobe Reinigung vor dem Zerlegen etc.
Leerlaufschraube (unter der Pulldownmembran) und CO-Schraube (unter dem Drosselklappengestänge) zudrehen und Umdrehungen zählen,
Dichtungen sollten ersetzt werden (es sei denn sie sind in einem intakten, nicht ausgehärteten Zustand)
Dichtungen vor dem Einsetzen mit fett benetzen.
Falls es detaillierte Fragen gibt, kann ich die noch beantworten.
3. Vor Wiedereinbau Einstellung der Starterklappe (auf der 1. Vergaserstufe) checken,
das Spaltmaß in Kaltstellung sollte 4,5mm betragen (2B4 Vergaser)
Falls notwendig Starterdeckel von der Startautomatik entfernen Hebel der Pulldownmembran zurückdrücken und halten,
gleichzeitig hinten an der Pulldownmembran die Einstellschraube drehen.
Leerlaufeinstellschraube und CO-Schraube
mit den notierten Umdrehungen wieder einsetzen.
4. Bevor man daran denkt den Vergaser fein einzustellen, muss die Zündung gecheckt werden.
Die muss passen, also der Zündzeitpunkt bei Drehzahl und natürlich auch die Kabel und Kerzen
und schließwinkel der Unterbrecherkontakte (wenns welche gibt, ist der zuerst einzustellen).
Falls eingestellt wird, nicht bei Standgas, sondern bei der vom Hersteller vorgegebenen
Drehzahl. Ich geh' jetzt nicht auf die Unterschiede von Transistor und Spulenzündung ein, wobei man
sich bei der TSZ die Kontrolle bzw Einstellung des Schließwinkels der Unterbrecherkontakte spart,
somit ist einfach nur der Zündzeitpunkt einzustellen.
Bei der Einstellung jedenfalls die Unterdruckschläuche (für die automatische Zeitpunktverstellung)
vom Verteiler nehmen und zustöpseln.
Wenn die Zündung passt kann man den Vergaser feintunen.
Alle Einstellungen bei betriebswarmen Motor und am besten soll er vorher etwas "durchgeblasen"
worden sein.
5. Wenn die Zündung stimmt, Leerlauf an der Leerlauf- bzw. Leerlaufgemischschraube
einstellen, ca. 850 beim Vierzylinder, 316 1.8 / 318
Der Rest der Einstellung wird über die Zusatzgemisch- bzw. CO-Schraube vorgenommen.
Ich finde grobe Einstellung kann man per Gehör vornehmen.
Wenn sich das Einsauggeräusch fauchend/zischend anhört, dann rennt er zu fett,
wenn er hüstelt oder sich nach platzenden Luftblasen im auspuff anhört ist das gemisch zu mager
Eine "gscheite" Einstellung ist meiner meinung nach, aber nur mit einem testgerät möglich.
Die Werte, die hier insbesondere zu beachten sind, sind CO Volumen % und unverbrannte Kohlenwasserstoffe - HC-Wert.
Je niedriger der HC-Wert, desto effizienter die Verbrennung. Ich habe bei mir versucht, einen möglichst niedrigen HC Wert
zu erreichen, wobei ich mit dem CO-Wert nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig sein wollte, denn zu mager
tut ihm nicht gut. Bin wie gesagt (Bei Leerlauf) bei CO 1 - 1,1% gelandet und HC von 250-270 ppm, bei etwas höherer Drehzahl wird er tendenziell
etwas magerer und das HC geht etwas runter. Ich will den alten aber nicht zu mager laufen lassen, deshalb hab ich einen CO-Wert angepeilt
der bei Leerlauf nicht unter 1% ist.
Ich sage nicht, dass das nicht besser geht, aber soweit läuft er wie gesagt rund, Gasannahme und Hochdrehen ist sehr gut.
Ich werd demnächst die Kerzen wechseln und dann wieder ne Messung bzw Einstellung vornehmen.
Ich weiß, sehr rudimentär und bildlos, aber es ist ja jeder eingeladen zu fragen und zu ergänzen.
Außerdem würden mich natürlich Eure Erfahrungen zu diesem Thema interessieren.