Hallo zusammen,
nach sehr langer Zeit der Abstinenz bin ich wieder aktiv und nutze die Gelegenheit, mich in dieser schrauberfrohen Runde vorzustellen.
Ich bin der Anderl aus Erftstadt (an der A61 25 km südlich von Köln gelegen) und bin vielleicht einigen von Euch schon bekannt als der "Anderl" aus dem Forum vom BMW E21/E30-Club.
Ich gehöre zu der Generation der "Grauhaarigen", die mit dem Blech unserer Begehr als Kind und Jugendlicher aufgewachsen ist.
Schon als Kind habe ich mir die Nase plattgedrückt an den Scheiben von den lässigen 3ern mit dem berühmten Doppelauspuff hinten und den mega-coolen Derrick-5ern. Folgerichtig suchte ich mir meine Fahrschule nach dem Fahrschulauto aus: richtig geraten, ein E30 324d
Nach meinem ersten Anstandsjahr als Fahranfänger auf einem unspektakulären Golf 1 leistete ich mir in 1988 von meinem ersten Angesparten einen saphirblauen E30 320i. Das war damals eine echte Ansage und ich war stolz wie sonst wer. Und seitdem befand sich eigentlich immer mindestens ein BMW in meinem Haushalt
Ein diamantschwarzer 325i ersetzte 1989 den 320i und der war in Punkto Agilität natürlich erste Sahne - unzählige Kilometer durch die Alpen und nach Italien sprechen für sich. Ich war mit dem Wagen sehr zufrieden, bis ich den E34 535i eines Freundes fahren durfte und somit erlag ich erst einmal dem unwiderstehlichen Dampf des "Eisenschwein"-M30. Also tauschte ich den E30 gegen einen E34 535i in Lachssilber aus. Der Wagen war für damalige Verhältnisse perfekt - so perfekt, dass er schon wieder zu langweilig wurde. Es gab ja fast nix dran zu tun. Und noch was störte mich: er war zwar sauschnell und lag auch bei Tacho 250 wie das sprichwörtliche Brett auf der Autobahn, aber das wieselflinke Fahrverhalten eines leichten 3ers konnte er natürlich nicht aufweisen. Ich entsann mich meiner Jugendträume und begann nach einem E21 323i zu suchen. Das war damals per se noch kein Problem und die Gebrauchtwagenpreise begannen bei ein paar hundert DM für (noch) fahrbereite Schüsseln, aber ich wollte ein Baur Cabrio, und da wurde es auch damals schon problematisch. Internet gab es seinerzeit noch nicht, was die Suche für heutige Verhältnisse unfassbar schwierig machte. Aber schließlich fand sich 1993 auf einem Schrottplatz im Allgäu (wir wohnten damals in Augsburg) ein Wagen mit Motorbrand, den ich vor der Presse rettete.
Noch zwei E21 als Schlachtfahrzeuge organisiert, den Baur wieder hergerichtet, und im Frühjahr 1994 gesellte sich dann das Baur-Cabrio als Familienmitglied zu uns. Und blieb bis heute. In 2004 gesellte sich noch ein E30 325i Touring dazu, der meiner damaligen Frau den Transport unseres Nachwuchses erleichterte. Auch der Touring ist bis heute in meinem Besitz.
Wegen eines längeren Auslandsaufenthaltes legte ich in 2008 den Baur still mit dem Vorsatz, ihn nach Rückkehr "richtig" zu restaurieren. Die Reparatur 14 Jahre vorher war in Punkto Schweißarbeiten eher "zeitwertgerecht" und entsprach nicht der hohen Kunst des Restaurations-Schweißens eines Karosseriebau-Meisters - sprich: der Bereich des Übergangs der Radhäuser in die Bodengruppe und die Bereiche um die "Aschenblecher-Bleche" wurden wieder morsch, Gleichzeitig galt mein Begehr, den 323i auf Alpina C1 umzubauen, nachdem mir im Freundeskrteis ein gebrauchter C1-Motor quasi auf die Füße fiel. Aber aus der Restauration wurde erstmal nichts denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Eine schwere Erkrankung machte alle Vorhaben zunichte und als ich mich wieder erholt hatte nahmen die üblichen Dramen eines Midlive-Crisers ihren Lauf, angefangen von Hausbau über familiäre Veränderungen bis hin zum Erkrankungs-Rückfall. Das war dann auch die Zeit, in der meine Aktivitäten sowohl auf diesem Vorgänger-Board als auch auf dem Nachbar-Forum quasi zum Erliegen kamen. Aber dennoch schaffte ich es in all der Zeit, die Reastaurierung meines E21 vorzubereiten. Ich richtete all die Baugruppen, die ich seinerzeit den Schlachtern entnommen hatte wieder her, um sie im Rahmen der Restauration zeitsparend im Austausch einsetzen zu können. Gleichzeitig trieb ich im Lauf der Jahre all die wesentlichen Goodies auf, die Alpina für den C1 angeboten hatte. Denn wenn schon der Motor drin ist, dann soll der Rest dazu auch passen.
Inzwischen ist mein Leben neu sortiert inkl. neuer Frau und neuem Haus. Jetzt ist das Auto wieder dran Und derzeit läuft sie tatsächlich: die Restaurierung, wenn auch im Zeitlupentempo. Seit einem Jahr steht mein Baur beim Karosseriebauer, der zum Sonderpreis daran arbeitet, wenn er anhand der Auftragslage Zeit übrig hat. Aber so langsam wird's ... Geplant ist, dass ich den Wagen im Laufe dieses Sommers wieder auf die Straße bringe
Also auf ein Neues - ich freue mich schon auf gute Zeiten auch hier im Board und vielleicht lerne ich ja den ein und anderen hier noch persönlich kennen
Anbei ein Bild aus dem letzten Jahr nach Ankunft beim Karosseriebauer