Eine weitere E9 - Antirosttherapie

  • Nabend zusammen,

    nachdem so ein E9 ja nur bedingt in ein E21 - Forum passt und EKKI auch schon umfassend und absolut informativ über sein aktuelles Projekt schreibt, war ich mir nicht sicher, ob ein weiterer CS - Patient (ich möchte hier bewußt nicht von Leiche sprechen) und dessen Genesunggeschichte von Interesse wäre.

    Aber nun, in Absprache mit EKKI mache ich mal meine E9 Wiederbelebung publik.

    Wie in meinem ersten Beitrag in diesem Forum ja schon erwähnt handelt es sich um einen 3,0 CS aus BJ 73, den ich aus erster Hand in 1986 gekauft habe. Damals hatte ich von Autoschrauberei so viel Ahnung wie die Kuh vom Eierlegen und so wurde die zu dem Zeitpunkt eigentlich schon ziemlich fertige Karosse immer mehr schlecht als recht zusammen gefudelt, damit man den einzigen fahrbaren Untersatz auch nicht zu lange entbehren mußte.
    Ich habe den CS dann mehr als 10 Jahre gefahren und ihm einges angetan. Kurz bevor ich ihn dann für die letzten ca. 12 Jahre in der Garage hab versauern lassen, kam ist mir noch ein Alpina - Motor aus einem B10 E28 aus BJ 85 zugelaufen, den ich zusammen mit der Auspuffanlage aus dem 5er in den CS gepflanzt habe.

    Das war dann auch ursachlich dafür, daß ich eigentlich nie wirklich ernsthaft daran gedacht habe, den Wagen je wieder auf die Straße zu bringen, denn mit dem Motor ein H-Kennzeichen zu bekommen, dürfte nicht ganz leicht werden und 3,5 Liter ohne Kat wollte ich schon nicht so gerne standardmäßig versteuern.
    Irgendwann im letzten Jahr war es auch schon nicht mehr möglich den Wagen zum turnusmäßigen Lüften aus der Garage zu fahren, da er ums Verrecken nicht mehr anspringen wollte.

    Im Frühjahr hat mich aber mal kurzfristig der Ehrgeiz gepackt den belegten Garagenplatz einem anderen Auto aus dem Familienfuhrpark zur Verfügung zu stellen und den E9 dann auf meiner selten benutzen Hebebühne zu lagern.

    Nach gut 5 stündiger Operation lief er dann wieder. Da mein Bühnenplatz aber noch blockiert war, stand der E9 zunächst 2-3 Tage draußen, so daß ich ihn so recht auch nicht mehr übersehen konnte und da mich dieses Auto und seine Formen auch heute noch begeistern, war ich dann irgendwann nach diesen 3 Tagen wieder angefixt und die übers Internet gefundene Restaurationsgeschichte von EKKI hat dann den Rest besorgt.

    Der Plan war dann eigentlich den Wagen erst mit einem H-Kennzeichen zu versehen, im Idealfall mit Eintragung des Motors. Dazu habe ich dann erst einiges an Kosmetik erledigt. Was man halt so machen kann, ohne den Wagen großartig zu zerlegen. Kofferraum angehübscht, Sitze und von Mäusen angefressene Armlehne repariert. Tank saniert, Felgen lackiert und ich weiß nicht was sonst noch alles.

    So sah er dann bis vor 3 Wochen noch aus:

    Es würde jetzt etwas zuweit führen, zu erklären, warum ich den Plan ändern mußte und vor gut 2,5 Wochen angefangen habe den Wagem komplett zu zerlegen und dann am letzten Wochenende den Startschuss für die nicht ganz unerheblichen Blecharbeiten zu geben.
    Parallel zu den ganzen Aufhübschungen für den eigentlich geplanten TÜV - Termin hab' ich dazu das ein oder andere Blechteil schon einmal aufbereitet. So hatte ich vor der Stilllegung schon ein paar Teile aus 2 Schlachtern eingelagert. Vordere Kotflügel und die komplette Frontmaske kamen in den OP. Die waren recht neuwertig, da kurz zuvor zusammen mit komletten A-Säulen in den Schlachter kamen. Also Kotflügel entlacken, ein paar Beulen entfernen, 2fach innen grundieren und schon mal mit Unterbodenschutz versehen. Die Frontmaske ist erst einmal nur entlackt.
    Von EKKI habe ich die beiden hinteren Seitenteile bekommen, die er zusammen mit seinem E9 übernommen hatte. Das waren mMn auch schon ersetzte Teile und die linke Seite war mit Ausnahme einer Beule vor/über dem Radlauf in einem Superzustand. Das rechte hatte ein klein wenig mehr an Aufbereitung nötig und mußte am hintere Ende des Radlaufs geschweißt werden, hatte auch eine dicke Spachtelschicht auf einer Delle vor/über dem Radlauf, war aber auch gut zu retten. Auch die Teile bekamen 2fach Brantho Korrux verordnet, die Radläufe innen zusätzlich mit Karosseriedichtmasse versiegelt (hatte ich bei den vorderen Kotflügeln auch gemacht) und bekamen an den neuralgischen Schwachstellen innen zusätzlich Unterbodenschutz.
    Da mein CS auch ein Schiebedach hat, war mir die Schwachstelle natürlich auch schon geläufig.
    Aus einem der Schlachter hatte ich mit ein komplettes Dach ohne Schiebdach behalten. Davon habe ich dann die Dachhaut herunterpräpariert und innen wieder die 2fach Brantho-Kur angewendet.
    Ein Heckblech schlummerte als Originalersatzteil von BMW ebenfalls in meinem Regal. Ausnahmsweise also keine Aufbereitung nötig :)
    "Blechwochen" bei W&N wurden dazu genutzt einige Teile für die vorderen Radläufe, hintere Bodenbleche und Türhäute dem Blechteilelager hinzu zu fügen.

    Fortsetzung folgt

    6 Mal editiert, zuletzt von arnie (5. Oktober 2018 um 11:27)

  • Wer aufgepasst hat merkt, dass vom ursprünglichen Blech nicht mehr viel übrig bleiben wird.

    Angefangen bin ich dann mit der Dachhaut, da mich das somit am meisten beschäftigt hat, wie ich denn nun am Dümmsten den Ausschnitt für das Schiebedach da hineinbekomme. Ging wirklich erfreulich gut.

    So, der langen Vorrede genug, jetzt kommen dann auch mal ein paar Fotos des aktuellen Fortschritts !

    Die Falz habe ich übrigens mit 2 auf die Dachkontur gebogenen 30x6 Flacheisen gemacht, zwischen denen mittels Gripzangen die Dachhaut verspannt wurde. Dann einfach mit leichten Hammerschlägen das Blech darumondolieren und im Anschluss ein wenig begradigen. ergibt eine wirklich exakte Kante und ging recht hurtig. Wie man erkennen kann, kam auch hier nach dem Falzen eine Schicht Unterbodenschutz zusätzlich drauf. Kann ja nicht schaden und Antidröhn direkt über der Rübe ist ja auch nicht schlecht.

    Hier dann das Endergebnis

    Hier noch ein Foto von entfernten Teilen aus der alten Dachhaut

    Hier ist dann recht gut zu erkennen, dass Karmann das Blech vor der Montage auf dem Dachrahmen nicht mit dem ja so "unnötigen" Rostschutz versehen hat. Damit der Gammel eben auch wirklich beste Verhältnisse vorfindet, hat man zwischen die 2 nackigen Bleche von Dachhaut und Schiebedachrahmen als Feuchtigkeitspeicher noch ein wenig Schaumstoff platziert. Ist wirklich kein Wunder, dass die Schiebedächer nach kurzer Zeit so aussehen wie sie eben aussehen.

    Das 2te Blech zeigt den letzten Reparatureinsatz mittels verzinktem Blech und einer ordentlichen Spachtelschicht. Trotzdem hat die Dachform nicht mehr so recht zum Schiebedacheinsatz gepasst.

    Nach dem Dach ging's dann an den Abenden dieser Woche an die erste Großbaustelle. Schweller und Boden. Auch da hatte ich schon früher mal "repariert". Dabei war auch ein neuer Außenschweller rein gekommen. Da ich aber nun auch die A-Säulen ersetzen muss und die dummerweise zum Teil auch unter dem Aussenschweller sitzen, mußte zunächst der Aussenschweller möglichst heil raus. Das ging dann wieder erfreulich gut. Was weniger erfreulich war, war der Zustand des Mittelschwellers. Der ar beim Kauf vor fast 25 Jahren schon nur noch zur Hälfte vorhanden und wurde per Winkeleisen "repariert". Halbe Sachen wollte ich bei dieser Wiederbelebung aber möglichst vermeiden und so stand dann recht schnell fest, daß die nächsten 400 Taler bei W&N über die Theke wandern mußten.

    Leider hatte ich während der "Blechwochen" nicht daran gedacht die Dinger direkt mit zu kaufen. Aber OK, läuft dann unter dumm gelaufen.

    Den Innenschweller hätte ich eigentlich direkt mitkaufen können, da der auch seine unteren 5 cm per Blechstreifen und einfacher Punktschweißung ersetzt bekam. Da an dem Teil aber keine komplizierte Kontur ist, habe ich davon abgesehen und den Innenschweller Instand gesetzt.

    Da ich die Sicke aber irgendwie schick fand, mußte die auch wieder her. Dazu habe ich mir ein weiteres "Spezialwerkzeug" hergestellt.
    Eine halbrunde Vertiefung in einem fetten Eisenwinkel (ca. 10 cm Länge reicht da völlig) und ein in diese Vertiefung passende Rundeisen ((auch nur 5 cm lang) an ein Flacheisen geschweißt ergibt mittels einiger gezielter Hammerschläge eine prima Sicke im 1,5mm Blech, wenn man dies auf dem Eisenwinkel zuvor jeweils wieder festspannt.

    Hier dann der Innenschweller nach der Reparatur und schon mit Grundierung versehen. Ist komplett duch auf Stoss geschweißt und nun nahezu wie ein neuer.


    Weiter ging' dann mit der Achsaufnahme und dem hinteren Bodenblech Um die Achsaufnahme erst einmal das komplett rottige untere Blech entfernt und die eigentliche Aufnahme grundlich entrostet und grundiert. Für das Bodenblech mußte die Sitzaufnahme raus (dabei habe ich fast gekotzt vor Wut - keine Ahnung wie man das Ding da ohne Krampf und Kampf raus bekommt - Hut ab EKKI).


    Die einzuschweißenden Blechteile herzustellen bzw. auch passend zurecht zu schneiden, war auch wieder etwas frimelig, da ich auch hier komplett auf Stoß geschweißt habe. Gingauch wieder erfreulich gut. Man muss halt aufpassen, daß man die Naht nicht zu tief herunterschleift, was dabei recht schnell passieren kann. Die Passform des Bodenblechs ist nicht wirklich schlecht, kann aber auch
    nicht komplett begeistern. Der Abstand der Sicken passt nicht genau und am Ende des Motorträgers war die Bodenblechkontur leider eher schei... Da war 'ne Lücke, in die mein kleiner Finger gepasst hat. Ich habe dann den Träger etwas an die Form des Bodenblechs angepasst und dann war's OK.

    Und wem das als Abschreckung nicht reicht,so etwas auf gar keinen Fall nachzumachen, kommt hier der ultimative Schocker !!!

    So sieht man nach einem mehrstündigen Schneid-Schleif-Meißel und Schweißmassaker aus: :shock

    So,ich muss mal in die Heia. Morgen geht's dann ans vordere Bodenblech und den Mittelschweller. Unterteil der B-Säule soll auch wieder rein. Bevor der Aussenschweller wieder rankommt, geht's erst an vordere Radhaus. Das braucht auch ein paar Transplantate ...

    Bis demnächst

    Ingo

    8 Mal editiert, zuletzt von arnie (9. Oktober 2018 um 13:24)

  • Geile Sache das, Ingo :good:
    Ich schwelge in längst vergessenen Erinnerungen, wenn ich das so sehe :scratch:
    Aber ich sah danach immer besser aus :rol::ironie:

    Freue mich auf mehr und irgendwann auf gemeinsame Ausfahrten.

    Gruß Ekki

    Ich fahre nur noch E-Autos:oh_ja:


    E9, E10, E21, E24, E30, E39 :rock:

    und natürlich Wasserstoffbetrieben... dafür steht doch das H, oder?

  • Hallo Ingo,

    was ihr Euch alle zutraut......
    Ich freu mich über jeden alten BMW der gerettet wird. Und wenn es dann noch um meinen Traumwagen e9 geht freut mich das umso mehr. Jedes mal wenn ich die Bilder hier so sehe möchte ich mir auch einen e9 ulegen. Dann aber müßte ich alle meine anderen Kisten abgeben und das kann ich dann doch nicht. Aber wartet ab, wenn ich mal reich bin!!!!
    Vielleicht werde ich ja mal nach Eurer Anleitung hier einen CS zusammen bauen.....

    Gruß
    Thomas

  • Zitat

    Vielleicht werde ich ja mal nach Eurer Anleitung hier einen CS zusammen bauen.....

    Anhand von Bildern und Beispielrestaurierungen kann man schon einiges an nötigen Infos gewinnen. EKKIs Fred ist z.B. unglaublich hilfreich für mich und mein aktuelles "puzzle".

    Also der E9 ist schon 'ne ziemliche Katastrophe von der Karossenkonstruktion. Allein die eingeschweißten vorderen Kotflügel verhinderten meist eine vernünftige Reparatur im "Epizentrum" vorderes Radhaus. Hätte man dort nicht zu allem Überfluss auch noch eine schöne Dreck und Wassersammelhöhle hineinkonstruiert, wären die nötigen Massnahmen bei einer Restaurierung deutlich übersichtlicher. Mit ein wenig Vorsorge bezüglich Rostschutz ginge es den Schwellern und Schiebedächern bestimmt auch nicht so massiv an den Kragen.

    Die Technik am E9 ist erfreulich simpel und wären da nicht die horrenden Ersatzteilpreise, wäre so ein E9 nicht so selten in den Hobbywerkstätten anzutreffen, denke ich.

    Aber ich schweife ab :smoke:

    Die Ergebnisse von Sonntag bin ich noch schuldig.

    vorderes Bodenblech inkl. einem kleinen Blech, welches zur Stirnwand gehört, Mittelschweller und untere B-Säule sind wieder an Ort und Stelle

    Und damit auch die A-Säule wieder rein kann, musste die alte Säule erst einmal komplett raus.
    Dazu dann zunächst mal den restlichen Kotflügel entfernt. Sonderlich vorsichtig mußte ich da aber nicht sein, da der eh völlig hinüber war, wie man hier ganz gut sehen kann:

    Und da es unter dem Kotflügel erwartet übel aussah, habe ich mich gleich weiter "vorangebissen".

    Erste Wiederherstellungsmaßnahmen waren dann die Reparatur des ansich recht fetten Domblechs (ich denke mal im originalen Zustand 2,5 - 3mm stark). Da erinnerte der äußere Bereich, an den das senkrechte Trägerblech (das mit der Öffnung für die erwähnte Dreck - und Wasserhöhle)angeschweißt ist, eher an ein schweizer Milchprodukt. Dort habe ich dann Bereiche wirklich auch noch rausgetrennt und ersetzt. In anderen Bereichen des Domblechs sah es von oben aus wie die Oberfläche unseres Erdtrabanten. Hier habe ich das ganze Teil dann aufgeschweißt, bis es sich wieder ordentlich "kernig" anhörte. Da sind schon ein paar Meter Schweißdraht draufgegangen :smile

    Als erstes wirklich neues Blechteil hier gab's dann den oberen Teil des vorderen Stehblechs am Dom. Das war schon einmal neu. Nur diesmal gab es das dann auch in schön.


    Gestern habe ich mich dann noch ein wenig weiter vorangeknabbert und den ganzen Müll zwischen A-Säule und Federbeindom entfernt. Da war ein lustiges Sammelsurium von notdürftig eingeschweißten Blechen und fragmenthaft vorhandenen Originalblechen, was erstmal weg mußte.
    Danach war dann auch der hintere Bereich des Domblechs noch auszubessern.

    Um ein besseres Gefühl zum Abschluss zu haben, mußte dann aber unbedingt zumindest ein Blechteil auch wieder hinein. Das Seitenwandblech unterhalb der A-Säule ist nun wieder komplett. So sieht's schon nicht mehr ganz so bombentrichtermäßig aus.

    So, das ist mal der aktuelle Stand der Dinge.

    6 Mal editiert, zuletzt von arnie (8. Oktober 2018 um 11:44)

  • Dem schliesse ich mich an und ziehe den Hut.
    Es ist ein Jammer, dass so schöne Autos so gebaut wurden, dass sie zwangsläufig dem Rost als Brutplatz dienen.
    Wie ich aber sehe, gibt es Leute/Liebhaber die mit wirklich grossem Aufwand, Geschick und Hingabe diese Schönheiten wieder neu erstehen lassen.
    Absolut bewundernswert.
    Damit spreche ich im besonderen Euch beide, Arnie und EKKI an.
    Eure Berichte und Dokumentationen an sich sind ja schon beachtlich, vom Arbeitsaufwand -den ich nur erahne- nicht zu reden.
    Genau die Berichte lassen aber deutlich erkennen, dass Ihr beide keine Pfuscher oder Bastler seid. Am vollen Gelingen der Aktion zweifle ich nicht.
    Sehr respektable Leistung.

    Wie heist es doch? Viel Feind, viel Ehr!

    Gruss aus Luxemburg
    J.-Paul

    Ist Anerkennung die schwächste, höflichste und sympathischste Form von Neid?

  • ein wenig wahnsinnig sind hier ja wohl so gut wie alle ...

    Ich habe in erster Linie Spaß daran, das erste Mal an meinen E9 zu werkeln ohne darauf achten zu müssen, dass man mit irgendwelchen Reparaturen irgendetwas am Rest des Wagen vernichtet. Ist auch das erste Mal, dass man ohne Verrenkungen an die maroden Stellen kommt, da jetzt eben alle eingeschweißten Bauteile wie Kotflügel vorn und hinten einfach mal entfernt sind und auch ersetzt werden. Einfach herrlich, auch wenn man sich wochenlang den Wolf schweißt :good:

    So, weiter gehts auf der linken Seite. Die gewissen Lücken zum Inneraum sind geschlossen, A-Säule aufbereitet und eingeschweißt, dabei die Entsorgung des vorderen Wasserablaufs vom Schiebedach umverlegt, damit das feuchte Nass nicht ständig einfach so in den Schweller entlassen wird. Kommt noch ein Blech davor, damit das Rad keine Gelegenheit bekommt dort übermäßig Dreck hineinzuwerfen.

    Außenschweller kann nun auch wieder rein...

    4 Mal editiert, zuletzt von arnie (8. Oktober 2018 um 11:51)

  • .... weiter geht's mit den letzten Fortschritten.

    Aussenschweller ist wieder drin

    Für das Implantieren der Radhausverlängerung für die Kotflügelaufnahme mußte erst einmal das Radhaus selbst wieder komplettiert werden.
    Die Ecke vorn links war auch nur noch Brösel und wurde etwas großzügiger herausgetrennt und ersetzt.

    Die richtige Position für die Radhausverlängerung zu finden, wenn das Radhaus an der Stelle neu gemacht werden muss, war nicht so ganz easy.

    Zu guter letzt ist dann auch noch das Trägerblech für den Dom hineingewandert. Dabei war ich mir nich ganz sicher, ob ich die originale Öffnung in dem Blech beibehalten soll, um Zugang zu der Drecksammelhöhle zu behalten.

    Man denkt sich, dass die Öffnung da ja eventuell nich ganz umsonst sitzt. Gewichtsersparnis wird kaum der Grund sein :scratch:
    Aber nachdem sich dieser Hohlraum als wirkliche Schwachstelle am E9 herausgestellt hat, kann es ohne die merkwürdige Öffnung da eigentlich nur besser werden und somit hat mein Trägerblech kein Loch bekommen ...


    Hineinmachen kann ich die Öffnung ja immer noch. Hatte auch überlegt es variabel zu gestalten und das Löchlein mit einem abschraubbaren Deckel zu versehen (eventuell mache ich das auch noch so, um dort im Zweifel zu Reinigungs- und Versiegelungszwecken einfach den Zugang zu behalten)

    Zum Abschluss durfte der Kotflügel auch noch Probesitzen

    Passt sehr gut und sieht an der Stelle schon fast wieder nach Auto aus :dance:

    Bis auf so ein paar Kleinigkeiten wie eine neue Gaspedalaufnahme, das von der Funktion her eher merkwürdige Blech am Auslauf der A-Säule und das Schottblech in der oberen, hinteren Ecke im Radhaus bin ich mit dem Boden und Radhaus vorne links durch. Hat bis hier geschätzte 100 Stunden gedauert.

    Ich mache mich jetzt erst über die rechte Seite her bis zu diesem Punkt. Danach gibt es die neue Frontmaske und die Kotflügel werden mal über ein paar Punkte testhalber fixiert. Erst dann mache ich mich über den Hintern her.

    Da sich jetzt alles erst mal wiederholt und langweilig sein dürfte, werde ich die rechte Seite nicht dokumentieren und erst ab Frontmaske weitermachen.

    Was mich aktuell noch einwenig beschäftigt, ist die vorgesehene Funktion der Löcher in der Radhausverlängerung. :scratch:

    Ich mein, wozu sind die Dinger da überhaupt drin ? Eventuell damit sich der Schmodder, der sich in dem Hohlraum zwischen Kotflügel und der Verlängerung sammelt, auch wieder in Richtung Radhaus verpieselt ? Ich denke auch die Löcher zu verschließen und die Kotflügelkante innen komplett zu versiegeln. Somit sollte sich erst garnix in irgendwelchen Hohlräumen ansammeln können.

    Gibt's hier jemanden mit Erfahrung zu Innenkotflügeln ? Bisher konnte ich nur Lokari finden. Laut deren Liste sind die meisten aus Alu, so auch die für den E9. EKKI hat ja welche aus Plaste, können also eigentlich nur von einem anderen Hersteller sein. Lohnen sich solche Teile, oder bekommt man das letztlich eventuell nicht vernünftig dicht ?

    Bis dahin

    Ingo

    4 Mal editiert, zuletzt von arnie (8. Oktober 2018 um 14:30)

  • Ich habe interesserhalber mal eine andere Frage als E9-Laie, welche mich eigentlich schon länger piesackt:scratch:

    Kann man eigendlich die vorderen Kotflügel und die Umgebung auch so gestalten, daß man die Kotflügel verschrauben kann, zwecks besserer Wartung im Falle eines Unfalles oder wenn Rostprobleme entstehen? Oder warum hat man die Kotflügel mitverschweißt, als Karosserieversteifung? Evtl. andere Gründe? :shock


    Gruß Joti

    Grüße vom Griechen der aus Deutschland kommt und im Trollland lebt :zwinker:

  • Zitat

    Kann man eigendlich die vorderen Kotflügel und die Umgebung auch so gestalten, daß man die Kotflügel verschrauben kann, zwecks besserer Wartung im Falle eines Unfalles oder wenn Rostprobleme entstehen? Oder warum hat man die Kotflügel mitverschweißt, als Karosserieversteifung?

    Klar könnte man. Der Aufwand dafür wäre aber garantiert nicht unerheblich, ergäbe recht unansehnliche Trennkannten und sähe demzufolge auch extrem blöd aus (nur meine Meinung).
    Bei einem Unfall dürfte das eher ein Nachteil sein, da man ja dann erst wieder einen neuen Kotflügel entsprechend dieser Modifikation umbauen müßte. Und ein größeres Rostproblem beseitigt man sinniger Weise natürlich eh, wenn man den Flügel mal runter hat.
    Darüberhinaus würde jeder E9 - Besitzer über einen solchen Mod wohl im besten Fall nur den Kopf schütteln.
    Festigkeitsmäßig dürfte es kaum einen Unterschied ergeben ob die Teile geschraubt oder geheftet sind.

  • so, bin jetzt symmetrisch :rol:

    Boden und Schweller, hintere Achsaufnahme rechts waren nicht grossartig anders als auf der linken Seite.

    Hier ein paar Impressionen:

    Tja, und dann halt fröhlich weiter ans vordere rechte Radhaus. Das war dann auch mal ein paar Vorherfotos wert :shock

    Bisher ja nicht weiter tragisch. Dann mal ein wenig geprokelt :rol:

    Bis am Ende auch noch feststand, daß hier der komplette Dom bis auf ein kleines Eckelein völlig weggerottet war.

    Zum Glück hatte ich für diese Seite zufällig eine passende Sektion aus einem der Schlachtfahrzeuge im Regal. Das ist dann neben den ganzen anderen Blechen hier auch noch rein gewandert:

    Der Rest war dann wieder Routine

    .... weiter geht's dann demnächst mit der Frontmaske, Motorraum entlacken, spachteln grundieren etc.

    Ich tauche dann mal wieder ab. Bis demnächst

    Ingo

    7 Mal editiert, zuletzt von arnie (9. Oktober 2018 um 13:44)

  • :respekt: Ingo,

    das geht ja mächtig voran!
    Hatte die letzte Sektion wegen meines Urlaubs noch garnicht gelesen... also erst mal dazu:
    Super Idee mit dem Schiebedachablauf. Obwohl das Wasser, was dort durchgeht, im Gegensatz zu den Seitenscheibendurchlass wohl zu vernachlässigen ist.
    Meine Innenkotflügel sind übrigends auch aus Alu :zwinker: Wirklich dicht sind die wohl kaum zu bekommen. Hilft halt nur, den dicken Schmodder nicht in die Ecken dringen zu lassen. Darum sind die von Dir geschlossenen Räume am Trägerblech sicher nicht falsch (wenn sie irgendwie zur Hohlraumkonservierung erreichbar bleiben).
    Für mein Projekt werde ich da wohl extra Löcher zur Konservierung bohren...

    Ansonsten kommt mir alles sehr bekannt vor. Bin aber froh, dass ich den Bereich ab A-Säule nach vorne nicht gross angehen musste.

    Weiter so, nächstes Jahr sind wir dann gemeinsam unterwegs :thumpsUp: Obwohl Du deine "Farbwahl" noch einmal überdenken solltest :floet:

    Gruß Ekki

    Ich fahre nur noch E-Autos:oh_ja:


    E9, E10, E21, E24, E30, E39 :rock:

    und natürlich Wasserstoffbetrieben... dafür steht doch das H, oder?

  • Noch ne Frage...

    hast Du zwischendurch mal die Türen reingehängt. ob alles noch passt?
    Oder musst Du die Türen soweit restaureren, dass Du sie dann dem Auto anpassen kannst?

    Gruß Ekki

    Ich fahre nur noch E-Autos:oh_ja:


    E9, E10, E21, E24, E30, E39 :rock:

    und natürlich Wasserstoffbetrieben... dafür steht doch das H, oder?

  • .... was hast Du gegen Inka ? - ist doch 'ne töfte Farbe. :floet:

    Die Türen habe ich immer mal wieder dazwischen gehalten, vor allem bevor ich den Mittelschweller wieder reingeschweißt habe. Ab dem Punkt: A-Säule komplett raus, ist das aber eh so ein wenig hinfällig. Da muss man dann eben beim Einschweißen der A-Säulen schon schauen, daß der Kotflügel sich später auf vernünftig einpassen lässt.

    Grundsätzlich sollte ich aber recht gute Vorraussetzungen für ziemlich gute Spaltmaße und seitliche Übergänge zwischen vorderem und hinterem Seitenteil und der Tür haben, da ja alles neu kommt. Die Türhäute schlummern noch im Reparaturblechlager, kommen jetzt nach und nach aber auch in den OP. Und woher ich Ersatz für die hinteren Seitenteile habe, weißt Du ja selbst ganz gut. :gutgemacht:

    Letztlich bleibt vom ursprünglichen Blech nur noch der Schiebedacheinsatz und die Heckklappe. (Und kleine Stücke von A + C - Säule und untere Teile der Scheibenrahmen, welche aber nicht weiter ins Gewicht fallen, obwohl dies wirklich die letzten verbliebenen Fleckchen der ehemals vorhandenen verschweißten Aussenhaut sind :-))

    Übrigens: Die geschlossene "Höhlentür" im Stützblech des Doms bleibt aber dauerhaft zu. Die restlichen kleinen Öffnungen zwischen Dom-Verstärkunngsblech und Radhaus werden auch noch geschlossen, so das eine Hohlraumversiegelung dort nimmer nötig sein wird. (Zumindest nach meiner Denke) Ich werde auch die Kotflügelkanten im Radhaus komplett gegen die Radhausverlängerung abdichten, damit auch dort der Schweinkram keine Chance mehr bekommt, sich einzunisten. Auf die Lokari werde ich dann wohl doch verzichten. Da gehen die Meinungen ohnehin sehr auseinander.
    Im vorderen Bereich haben die Konstrukteure von anno dazumal wirklich "ganze Arbeit" geleistet. Einen größeren Unfug habe ich bisher noch nicht gesehen. Aber Rostschutz war damals offenbar kein Thema und die Halbwertszeit eines PKW wohl deutlich niedriger.

    Ich bin guter Dinge, dass sich die Halbwertszeit meines E9 ganz schön verlängern wird ....

    Bis denn

    Ingo

  • Hallo Ingo,

    das ist wirklich großartige Arbeit und ein ebenso großartiger Bericht mit erstklassigen Fotos. Mit denen von Ekki habe ich noch kaum eine so aussagekräftige Bilderdoku von einer E9 Restauration gesehen. Und das freut mich sehr, da ich mit meinem E9 auch in den Startlöchern stehe.

    Frage zu Deinem Vorgehen. Wie hast Du sichergestellt, das der völlig erstzte Federbeindom wieder genau an der richtigen Stelle eingesetzt wurde? Für die Vorderachsgeometrie ist das doch nicht ganz unwichtig ... ?? Hast Du eine Rahmenlehre?

    Weiter so und viele Grüße,
    Thilo

  • Hallo Thilo,

    schön, dass der Bericht gefällt. Mir hat Ekkis Fred auch einiges an Information und fast noch mehr an Motivation gegeben, so dass es mMn ein "zu viel" an Infos oder Fotos fast nicht geben kann.

    Zu Deiner Frage: Der völlig verrottete Dom hat mir auch ein paar Kopfschmerzen gemacht und zunächt wollte ich das letzte verbliebene, einigermaßen brauchbare Fragment beibehalten, um eben nicht dieses für die Achsgeometrie nicht ganz unerhebliche Bauteil zwischenzeitlich komplett zu entfernen. Rahmenlehre habe ich keine und so mußte eine andere Lösung her. Dazu habe ich ein 2mm - Blech mit den 3 Bohrungen versehen und mit dem Rest des alten Domblechs verschraubt. Anschließend an das Radhaus geschweißt und gegen die Stirnwand noch 2 x abgestrebt. Erst danach ist der Rest des Domblechs raus geflogen.

    Kann man hier ganz gut erkennen (hoffe ich zumindest):

    So hatte ich dann eine sehr gute Schablone für die richtige Position des Ersatzdoms. Wie gut das funktioniert hat, wird die spätere Achsvermessung zeigen :astro:

    Bin aber nicht allzu pessimistisch.


    Ingo

    PS: Viel Spaß bei Deiner Restaurierung.

    Poste' doch vielleicht schon mal ein paar Eckdaten, auch wenn ein E9 hier ein wenig aus der Reihe tanzt.

    Einmal editiert, zuletzt von arnie (9. Oktober 2018 um 13:46)

  • Hallo Ingo,

    genau, es kann gar nicht zuviele Fotos geben !! ;)

    Danke für die Info, das ist natürlich auch ein Weg, die Domposition zu erhalten. Kann ich mir gut vorstellen.

    Info über meinen? Gerne, wenn das hier hin darf ... ?

    3,0cs, Bj 1971, Chamonix Weiß, blaue Stoffinneneinrichtung, manuelles Schiebedach. Zustand: entsetzlich! Hier ist ein Bild aus der langsam werdenden Werkstatt:

    Viele Grüße,
    Thilo

  • Zitat

    3,0cs, Bj 1971, Chamonix Weiß, blaue Stoffinneneinrichtung, manuelles Schiebedach. Zustand: entsetzlich! Hier ist ein Bild aus der langsam werdenden Werkstatt

    Hi Thilo, sieht zumindest mal recht original aus und ist eventuell noch nicht so zusammengebruzzelt wie's mein E9 war. Cool finde ich die "Rapper-mäßige" Unterboden-motorraumbeleuchtung :rol:

    So, und nu ein paar weitere Fortschritte von meiner fulltime-Freizeitfressmaschine

    Innenraumboden komplett entlackt (unter den Rücksitzen hatte ich noch keinen Bock):

    Danach 2fach grundiert, Nähte und Übergänge abgedichtet und die Sitzkonsolen endlich wieder hinein:

    Frontmaske entfernt und Radhäuser entlackt und verspachtelt:

    und die Stirnwand entlackt:

    Anschließend dann das nächste Aussenhautteil fest mit dem E9 verheiratet:

    Und drin:

    Radhäuser aussen nochmal endgereinigt, grundiert und alle Nähte und noch bestehende Öffnungen an der Domverstärkung abgedichtet
    (Zu erkennende Schott - und Verstärkungsbleche in den Radhausecken sind zwischendrin angefertigt und auch reingewandert):

    Und weil's sooooooviel Spaß macht :ironie: mußte dann der Unterboden bis zur Hinterachse den kompletten zähen "Gummiüberzug" loswerden.
    Das nackige Blech bekam dann nach stundenlangem Drahtbürsten- und Negerkeksflexen den ersten Branthoanzug per Pistole. Ist etwas sparmsamer im Auftrag und deutlich schneller als die bisher angewendete Pinselorgie (Liter Nr. 6 ist so gut wie leer :floet: ):

    Das ist mal der status quo. Boden wird jetzt noch abgedichtet und bekommt eine 2te Schicht Brantho. Vordere Kotflügel sitzen erstmal nur lose auf.
    Vorderwagen, Schweller, Boden und Dach sind komplett saniert und so wie ich mir das vorstelle. :klap::klap::klap:

    Jetzt geht's dann ans Heckabteil.

    Bis demnächst

    Ingo

    4 Mal editiert, zuletzt von arnie (9. Oktober 2018 um 13:55)

  • Hey Ingo,
    das ist ja Wahnsinn, bin schwer beeindruckt und die eigene Motivation steigt auch weiter ... :)

    Kurze Frage bevor Du nach hinten verschwindest: wie hast Du die Verstärkungen unter dem Boden unterhalb der A-Säule ausgeführt? Ähnlich wie den 02ern oder mehr als "Abweiser" für die Benzinleitungen ?? (links zumindest) Auf den Fotos vom Unterboden ist das geraaade nicht mehr mit drauf ...

    Und was mein Auto angeht, so täuscht der Anblick leider. Der hat auch schon so einiges hinter sich ... aber auch ein paar echte Pluspunkte.
    Grüße,
    Thilo

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