Gasanlage in meinem 316 Bj. 81

  • Hallo Zusammen,

    ich bin schon länger am überlegen, ob ich meinen e21 behalten oder verkaufen soll (316 Automatik, Bj. 81). Sehr cooles Auto, aber für den Alltag ist der Benzinverbrauch von 13 Litern Superplus einfach zu hoch, und ich fahre fast 30.000 Km im Jahr.
    Vor kurzem wurden dann ja die Anforderungen für das H-Kennzeichen geändert und jetzt ist es möglich, eine Gasanlage einzubauen "mit H", sofern es möglich war, diese auch früher schon einbauen zu lassen.

    Ich hab jetzt ein Angebot von einem Umrüster mit sehr gutem Ruf auch für Oldtimer, und wollte mal fragen was Ihr denkt.
    Der Preis für den Einbau einer BRC Sunny, ungeregelte Venturianlage mit Radmuldentank und Tankanschluss unter Tankklappe unter Erhalt des H-Kennzeichensbeträgt 1712 Euro. Der Preis schon okay zu sein.

    Aber kommt der Motor damit zurecht? Ist ja ein E10 1,8 l mit 90 PS und 2B4 Vergaser. Der Motor hat erst 45T gelaufen.
    Hat jemand Erfahrungen gemacht, mit ner Gasanlage im klassischen BMW?

    VG :lovebmw:

  • Richtig? Das ist also Flüssiggas. Ich habe persönlich nur Erfahrung mit Erdgas, das allerdings jetzt schon seit ca. 70TKM (bei einer Gesamtleistung von 180 TKM). Bei mir war der Einbau günstiger (kann was damit zu tun haben, daß ich in Italien lebe), allerdings musste ich für die schweren Flaschen auf die original HD Stoßdämpfer (die für Anhängerbetrieb) umrüsten/erneuern (die alten Federn waren halt auch ausgesessen), so daß ich insgesamt auch irgendwo dort lag. Das sollte aber bei Flüssigas ein deutlich kleineres Problem sein: Erdgasflaschen wiegen halt richtig ordentlich was. Frag aber, ob die auch was am hinteren Fahrwerk machen müssen/wollen/inklusive.
    Insgesamt auf alle Fälle ne feine Sache, wenn man das Auto richtig benutzen will. Mit Erdgas liege ich z.Zt. (die Preise sind da auch etwas gestiegen) bei etwas über 6 Euro pro 100 km, Benzin weiß ich schon gar nicht mehr :astro:, dürfte aber stramm auf die 20 Euro Marke zugehen ...
    Flüssiggas ist irgendwo dazwischen, du sparst also weniger, und der Flüssiggaspreis ist auch stärker vom Benzinpreis abhängig, schwankt als deutlicher mit (Erdgas geht einfach nur sehr langsam aber stetig nach oben). Aber bei 30TKM im Jahr hast du die Anlage schon bei 6 Euro Ersparnis / 100 km (und dem von dir genannten Einbaupreis) nach einem Jahr wieder raus.
    Interessant ist übrigens, daß die Ersparnis größer ist als das Energieäquivalent vom gewohnten Benzinverbrauch in Gas. Offensichtlich ist das Gas-Luft Gemisch effizienter als das Benzin-Luftgemisch daß unser Vergaser hinkriegt (zumindest meine Erfahrung mit Erdgas, aber ich denke Flüssiggas ist ähnlich). Einziger Nachteil: etwas weniger Wumms am Ende (hängt aber auch stark von der Einstellung/Verbrauch ab) und beim Beschleunigen (keine Beschleunigungspumpe wie beim Vergaser).

    Informier dich auch über eventuelle Vergaser-Vereisungsprobleme mit Flüssiggas bei kaltem Motor, das Problem hat Erdgas nicht.

    Aber insgesamt, wie gesagt:
    :klap:

    316 pastellblau '77 - [size=12]Dank Gasflaschen im Heck: optimale Traktion!

  • Ich denke für dich kommt nur LPG in Frage.
    Die Umrüstung auf Erdgas wird hier in Deutschland das Doppelte kosten.
    Von Vergaservereisung habe ich bis jetzt noch nichts gehört.
    Ich mache LPG Umbauten seit ca. 7 Jahren.

    Du solltest auf jeden Fall vorher mit deinem TÜV- Prüfer deinen Umbau absprechen.
    Dann kommen nachher auch keine größeren Überraschungen.

    Vergleich LPG - Erdgas

    Gruß

    Walter, der mit dem viertürigen 02

  • Hallo Jens,

    ist dein Erdgasumbau mono-valent oder bi-valent?

    Der Vorteil bei bi-valenten Umbauten ist, das man weiterhin mit Benzin fhren kann, das geht bei mono-valenten Umbauten nicht.
    Der Umbau auf LPG geht nur bi-valent, da die Umschaltung auf LPG erst ab einer Kühlwassertemperatur von ca. 30° erfolgt.
    Nachteil dabei ist, das immer etwas Benzin im originalen Kraftstofftank sein muß.
    Weiterer Vorteil bei LPG ist, das der Tank in die Reserveradmulde passt.
    Ein vergleichbarer Erdgastank fasst bedeutend weniger Gas.

    Gruß

    Walter, der mit dem viertürigen 02

  • walter, wusste gar nicht das du lpg`s einbaust. gut zu wissen!
    falls ich mal bei meinem eine einbaue weis ich ja jetzt wo ich mich vertrauensvoll hinwenden kann :good:

    ...das leben ist zu kurz um scheiss autos zu fahren...

    Homer J: E21 320/6 Bj. 10/81 zypressengrünmetallic
    Friedhof: E21 320/6 Bj. 3/79 Automat topasbraunmetallic
    Hai: E21 323i Bj. 5/78 arktisblaumetallic

    *1954 *1974 *1990 *2014

  • Bei 30.000 km pro Jahr durchaus rentabel.
    Ich schaffe mit beiden Oldis max 5.000km, somit durchaus unrentabel :zwinker:
    Schon mal überlegt, einen kleinen Diesel zu kaufen, zb den E87 118d :scratch:
    Wobei der 1er BMW durchaus schon wieder nobel erscheint und auch ist, selbst in der Grundausstattung. Es gibt somit auch günstigere, muss ja kein BMW sein :surprice:

    13L bei einem 316 sprechen entweder für extreme Fahrmanöver bei Vollgas, viel Kurzstrecke, oder einen kleinen Defekt im Zünd-, oder eher im Versagersystem.
    Mein 320/6 (dieses Model ist als Säufer bekannt), liegt bei mir zw 10 bei Langstrecke und 12 Litern bei Kurzverhalten. Viel weiter weg darf sich ein 1,6L nicht bewegen.
    30.000km im Kurzstreckenverkehr ist eigentlich echt ziemlich schwierig...

    Wenn ich langsamen Leuten beim langsam sein zugucken muss, dann krieg ich laute Weisse-Hai-Musik im Kopf.

    Die Elli: Ein 320/4 A, Bj.76 in Jadegrün
    Der Edgar: Ein 320/6 A, Bj.82 in Polarissilber

  • Und was die Vergaservereisung betrifft: Ein Freund von mir hatte mal einen Kleinwagen mit Vergaser und LPG (weiß nicht mehr, welche Marke, muß irgendwas aus den frühen 80ern gewesen sein, vielleicht ein Peugeot). Das Problem tritt auf, wenn Du:

    1.) Außentemperaturen knapp über null hast
    2.) Extrem hohe Luftfeuchtigkeit hast (der Freund wohnte in der Po-Ebene in Norditalien)
    3.) Vor dem Ausschalten vergessen hast, auf Benzin zurückzuschalten und einfach versuchst, mit LPG anzulassen

    Dann kann das austretende Gas den Vergaser soweit abkühlen, daß die Luftfeuchtigkeit direkt als Eis kondensiert und eventuell Kanäle zusetzt. Da du anschließend deinen Fehler bemerkst und auf Benzin wechseln willst, geht dann erstmal gar nix mehr, bis du die Batterie leergeorgelt hast... Um den Effekt nachzuvollziehen, reicht es, ein Flüssiggasfeuerzeug aufzuladen und die Tülle n bisschen schräg zu halten, so daß etwas Gas daneben geht.

    Das ganze betrifft nur Anlagen für Vergaser, da (moderne) Anlagen für Einspritzer die Umschaltung bei kaltem Motor automatisch vornehmen (auch bei Erdgas, z.B. im neuen Panda meiner Frau). Das geht beim Vergaser nicht, da der Wechsel von Benzin auf Gas eine Zwischenphase ohne jeglichen Kraftstoff benötigt, in der die Schwimmerkammer leergefahren werden muß. Der Umschalter hat also drei Zustände: Benzin, Gas und: Nix. :shock

    Bei Erdgas tritt das Vereisungsproblem gar nicht auf, da hier kein Übergang von flüssig in gasförmig stattfindet und dementsprechend keine große Ausdehnung und Abkühlung. Und: Bei beiden bleibt der originale Benzinantrieb erhalten, und es ist in der Tat ratsam, bei kaltem Motor erst mit Benzin zu starten (was aber beim Vergaser nur sofort geht, wenn die Schwimmerkammer noch voll ist, man also vor dem Abstellen auf Benzin zurückgeschaltet hat - andernfalls muß man hoffen, daß die Batterie langt, um Benzin vom Tank in den Vergaser zu pumpen, bei einer neuen kein Problem). Die Startautomatik von meinem neuen Vergaser geht allerdings so gut, daß ich auch problemlos direkt mit (Erd-)Gas starten kann und oft aus Faulheit auch tue... :smoke:

    Insgesamt kann ich nur sagen: Wenn man viel (>20TKM im Jahr) fährt und vorhat das Auto ne Weile zu behalten und auf dem vorwiegend gefahrenen Pendlerweg Erdgastankstellen vorhanden sind (alles Bedingungen, die auf mich zutreffen), dann kann man nochmal nachrechnen, ob Erdgas nicht doch rentabler ist. Praktischer ist allerdings LPG: mehr Tankstellen, weniger Kofferaum futsch...

    316 pastellblau '77 - [size=12]Dank Gasflaschen im Heck: optimale Traktion!

  • Gunna: Was den Verbrauch angeht: Er hat n Automatik, also nur drei Gänge und dementsprechend bei normalem Cruising bereits recht hohe Drehzahlen. Mir fehlen da zwar Erfahrungswerte, aber ich habe schon den Unterschied von 4 auf 5 Gang bemerkt (und möchte den 5. Gang auch aus Komfortgründen nicht mehr missen, ohne war der Einbau eines Radios völlig unnötig)...

    Edit: Oh, du hast ja auch A in der Signatur ... Also hab ich nix gesagt!

    316 pastellblau '77 - [size=12]Dank Gasflaschen im Heck: optimale Traktion!

  • danke schon mal für eure antworten.
    ich bin mit dem e21 in den letzten jahrem seitdem ich ihn habe nur 9.000 kilometer gefahren, so max 2.500 km pro jahr. Gekauft vor 4 Jahren von "Erben" mit 36.000, jetzt hat er ca. 45.000 runter. ich würd ihn aber gern im Alltag bewegen, dann komme ich auf 30.000 p.a., Verkauf lohnt glaub ich nicht, weil ich ihn teilrestauriert hab und viel in den Wagen investiert hab.

    bei sparsamer fahrweise hab ich 12 l. aber alle broschüren von damals sagen auch 12-13 l. vergaser ist überholt und eingestellt, zündungsteile alle neu oder auch richtig eingestellt. drunter geht nicht viel, ist halt der 316 mit 1,8 l, der wohl echt säuft.

    Einmal editiert, zuletzt von delete (23. Februar 2012 um 12:10)

  • Also, das gute bei ner Gasanlage ist auch, daß der Verbrauch nicht mehr von der Vergasereinstellung abhängt. Es reicht, daß am Vergaser die Drosselklappen noch funktionieren (und wenn möglich der "automatische choke", vulgo Startautomatik). Verbrauch hängt dann nur noch vom Hubraum und der Gasanlageneinstellung selbst ab, und die hat (zumindest bei mir) nur zwei Einstelungsschrauben: der Unterdrucklevel in der "Lunge" (bestimmt, wie leicht der Motor im Leerlauf Gas aus der Anlage saugen kann) und der Durchflussquerschnitt (hat Einfluß sowohl auf den Leerlauf als auch vor allem auf das korrekte Gemisch bei Last und damit auch auf den Verbrauch). Sollte wohl klar sein, daß die Einstellung den Profis vorbehalten ist, vor allem ein falscher Durchflußquerschnitt kann unangenehme Folgen haben, die man im Leerlauf nicht bemerkt.

    316 pastellblau '77 - [size=12]Dank Gasflaschen im Heck: optimale Traktion!

  • hi,

    zum thema gasanlage kann ich folgende erfahrungen beisteuern. ich hab vor 4,5 jahre einen e36 316i compact mit einer vollsequentiellen tartarini gasanlage gefahren. obwohl ich den wagen wegen seiner häßlichkeit (ist ja geschmackssache) eigentlich ständig getreten habe, lief er absolut ohne probleme und war dank seines 90 liter tanks das absolute langstrecken-spar-mobil, aber natürlich auch genauso unpraktisch wegen des zylindertanks. deshalb würde ich immer zu einem radmuldentank greifen. wurde ja auch schon erwähnt.
    fazit: beim e36 war das mit der gasanlage insgesamt ne ne bombensache :rol:
    so, nun zur kehrseite. ein guter freund von mir fährt ein e30 baur cabrio mit gasanlage. das schicke wägelchen hat noch einen vergaser, was ansich unglaublich ist angesichts des baujahres (86). und genau hier liegt auch der nachteil. die eingebaute gasanlage ist ein venturi prinzip. das heißt, dass er den vergaser im winter immer erst leerlaufen lassen muss, bevor er auf gas umschalten kann. da es in den letzten wochen ja mitunter recht kühl morgens war, war das wohl ein ordentliches geätze für ihn. los fahren, auto warm fahren, rechts ran, karre leerlaufen lassen, auf gas umschalten ... und endlich geht's weiter. wenn das generell so bei motoren mit vergasern ist, dann wäre mir dies zu nervig bei einem alltagsauto. vielleicht gibt's ja auch andere lösungen.

    gruß, jens

  • ist das Prinzipbedingt so bei allen Vergaserautos. Der Nachteil wiegt schwer, wenn du das Auto vorwiegend Kurzstrecke fährst (zumindest wenn du konsequent immer mit Benzin startest, ich bin da etwas härter zu meinem). Allerdings verstehe ich nicht, wieso rechts ranfahren? Du fährst mit Benzin los, schaltest irgendwann (bei halbwarmem Motor) auf nix, und wenn es stockt weil's Benzin im Vergaser alle ist, auf Gas. Im Stadtverkehr allerdings kann das nervig sein, weil das Benzin im Vergaser garantiert alle ist, wenn du an der Ampel gerade Gas geben willst... :shock
    Und auch von Gas zurück auf Benzin macht man am Besten fahrend, damit die (bei unseren Autos mechanische) Benzinpumpe den Saft in den Vergaser spült, bevor du ausschaltest.

    Wie gesagt: Gas (ob Erdgas oder LPG) ist sicher in erster Linie für Pendler oder sonstige Vielfahrer interessant, die jeden Tag ordentlich km machen müssen (bei mir sinds fast 100 hin und zurück). Aber auch nur dann rentiert sich's. Für mich war's immerhin der einzige Weg, das Auto zu halten!

    316 pastellblau '77 - [size=12]Dank Gasflaschen im Heck: optimale Traktion!

  • Hallo
    habe auch einen 316/1,8 mit 90 PS. Der Motor ist 76tkm gelaufen und ich habe den Wagen inzwischen 20 Jahre und bin in der Zeit ca 40tkm gefahren. BJ ist 82. Für mich ist der E21 ein reines Hobby- und Freizeitauto.
    Selbst am Anfang als ich ab und zu zügig unterwegs war habe ich den Verbrauch nie über 10l/100 km bekommen. Gestern das erste mal dieses Jahr einen Ausflug ins Allgäu gemacht und bei gemächlicher Fahrweise 8-8,5 l/100 km verbraucht.
    Wenn deiner 13l/100 km verbraucht ist da bestimmt was faul. Wüde mal Vergaser oder Zündung kontrollieren, und auch schauen ob er leicht rollt. Ich hatte vor zwei Jahren alle 4 Bremsen überholt, weil irgendwo immer was geklemmt hat. Seitdem ist es wieder eine richtige Freude am fahren mit dem kleinen BMW.

    Grüsse
    Oliver

  • hi oli,
    wo kommst du denn her?
    grüße
    christoph

    ...das leben ist zu kurz um scheiss autos zu fahren...

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