Fragen zum Kopfdichtungstausch bei M10 Motor

  • Hallo allerseits!
    Bin gerade dabei, die Kopfdichtung in meinem E21 316 autom. zu tauschen und bevor ich da was falsch mache, frage ich lieber erst mal freundlich nach (bin ein relativ unerfahrener Hobbyschrauber).
    Also bisheriger Stand:
    Ein- und Auslasseite "freigeschraubt", Ventildeckel entfernt und oberen Teil des Steuerkettenschachtes offen. Im Prinzip zum herunternehmen bereit.
    Bevor ich jetzt weitermache, frag ich lieber noch mal nach, wie ich die Markierungen zu interpretieren hab.
    Also die OT-Markierung des Kurbelwellenstirnrads (heißt das so? auf jeden fall das, welches den Keilriemen antreibt) habe ich mit der am Motorblock herrausstehenden Nase gefluchtet. Die Markierung auf dem Nockenwellenstirnrad steht jetzt genau mittig oben.
    Ist das der Zustand, in welchem die Nockenwelle entspannt ist und ich den Zylinderkopf herunternehmen kann (nach vorherigem Lackstifttrick natürlich)?
    Welcher Kolben ist denn bei der OT-Marke genau im OT und wie genau muss der Zündfinger beim wieder zusammenbauen stehen? Gibts da auch Markierungen zu?
    Würdet Ihr in jedem Fall nach dem Ausbau planschleifen lassen?
    Muss ich zwingend neue Zylinderkopfschrauben nehmen (Dehnschrauben?)
    Falls ja: Wie genau anziehen?
    Ich hoffe ich nerve Euch nicht und Ihr versteht meine teils dilettantischen Erklärungsversuche... :lovebmw:
    Gruß Cossi

  • Das steht in meinem schlauen Buch (schnell abgetippt, ohne Rücksicht auf Rechtschreibung):

    Masseleitung von der Batterie abklemmen, Kühlwasser ablassen, evtl. Motorhaube abbauen. Luftfiltergehäuse abnehmen, Kolben im 1.Zylinder auf OT stellen, die Kerbe an der Kurbelwellen-Riemenscheibe muss dabei der Zeigerspitze am Motorgehäuse gegenüberstehen und die Kontaktspitze des Verteilerfingers muss zu der Kerbe am Verteilergehäuserand zeigen. Wasserschläuche zum Kühler und zum Thermostat vorn am Zylinderkopf abbauen. kabel am Geber für die Temperaturanzeige abziehen. Kraftstoffschläuche für vor - wo vorhanden - Rücklauf bezeichnen und am Rücklaufventil bzw an der Kraftstoffpumpe abziehen. haltebügel für das Ölmessstabrohr unterhalb des Vergasers abschrauben. Wasserschlauch vorn am Ansaufkrümmer lösen, Motorkabelbaum aus den beiden Blechlaschen unterhalb des Ansaugkrümmers aushängen. Gleich daneben Kabel vom Wassertemperaturschalter abziehen und die oberste Schraube am Anlasser-haltebügel herausdrehen. Grün/weißes Kabel am Thermostartventil (bis 4/76) abziehen. Gaszug aushängen. Dazu die Kontermutternlosdrehen und den gaszug seitloich aus der Halterung nehmen. Nippel am ende des Zuges aushängen. Kabel vom Zündverteiler und vom Öldruckschalter abziehen. fahrzeuge mit TSZ: Mehrfachstecker vom SChaltgerät abziehen. Kabelbaum aus seiner Halterung nehmen. Wasserschlauch ganz hinten am Zylinderkopf abbauen. Zwei weitere Wasserschläuche hinten am Ansaugkrümmer und an der Vergaserstartautomatik (nur DIDTA) abmontieren. Unterdruckschlauch vom BKV abziehen. Beide Kabel vo
    m Lufttemperaturschalter, die Kabel der Startautomatik und dem Leerlaufabschaltventil abklemmen. Kabelbaum nach unten aus dem Ansaugkrümmer ziehen. Bei Fahrzeugen mit Automatik muss der Bowdenzug vom Gasgestänge zum Getriebe ausgehängt werden.
    Kerzenstecker abziehen, Zylinderkopfhaube abschrauben und den vorderen Deckel des Zylinderkopfes, den Räderkastendeckel nach lösen von acht schrauben sw10 abnehmen. Nochmals kontrollieren ob die Kurbelwelle auf der OT Marke steht. Kolben für Kettenspanner ausbauen. Sicherungsbleche am oberen Kettenrad aufbiegen und Kettenrad abschrauben. Achten Sie dabei darauf, dass die Kette immer straff bleibt, sonst kann es sein, dass sie auf dem Kettenrad einen zahn überspringt und die Stuerzeiten wären dann verstellt. kette sichern, wie im Bild unten beschrieben. Auspuffrohr am Krümmer lösen. Alle 8 Zylinderkopfschrauben herausdrehen. Der Motor darf hierbei nicht mehr warm sein. Zylinderkopf herausheben - wenn nötig durch leichte SChläge mit dem Kunststoffhammer lösen. Alte Kopfdichtung abnehmen un d die Dichtungsreste sorgfältig von beiden Dichtflächen entfernen. Dazu kein hartes Werkzeug für den weichen Leichtmetallzylinderkopf verwenden, sonst ist durch die Kratzer im Metall der nächste Dichtungsschaden schon programmiert.
    Dichtfläche am Kopf mit langem Lineal auf Ebenheit kontrollieren. Ging einem Dichtungsschaden überhitzung des Motors voraus, ist ein verzogener Kopf zu erwarten. In diesem Fall können sie den Kopf planschleifen lassen (räderkastendeckel entsprechend bearbeiten) . Mehr als 0,3mm dürfen allerdings nicht abgeschliffen werden. Bei einem nachbearbeitreten Zylinderkopf muss anschließen eine 0,3mm stärkere Dichtung verbaut werden.
    [...]
    Achten Sie darauf, dass vor dem Aufsetzten des Zylinderkopfes in den Sacklöchern der Zylinderkopfschrauben kein Öl mehr steht! Andernfalls besteht die Gefahr, dass - obwohl mit richtigem Drehmoment angezogen - die Schrauben nicht genügend Druck ausüben. Außerdem kann der Motorblock im Bereich der Gewindelöcher reißen. Reinigen sie die SChrauben sorgfältig und ölen sie die Gewinde und die AUflage des Schraubenkopfes leicht ein. Außerdem muss der Überstand der Führungshülsen in der Motorblockdichtungsfläche kontrolliert werden. Er darf höchstens 5mm betragen. Die in jedem Fall neue Kopfdichtung kann jetzt auf den Motorblock aufgelegt werden. beide Löcher im Bereich der trennfuge zum Räderkastendeckel mit Dirkodichtmasse füllen und Zylinderkopf wieder aufsetzen. Die Zylinderkopfschrauben w erden nun wieder eingesetzt und nach einem speziellen System in der im Bild auf der Vorseite gezeigten Reihenfolge mit dem Drehmomentschlüssel festgezogen.

    8 - 6 - 2 - 4 - 10

    9 - 3 - 1 - 5 - 7

    Und das geht folgendermaßen: 1. Durchgang mit 34- 40nm anziehen. 2. Durchgang mit 58 - 60 nm anziehen. jetzt 20 min warten. Dann folgt der dritte Durchgang mit 78 - 82 nm.
    Ventile einstellen. Motor jetzt starten und auf Betriebstemperatur bringen. Jetzt werden im 4. durchgang alle Schrauben nochmals um 20°-30° (Winkelmesser neben den SChlüssel halten) weitergedreht. Nachziehen ist dann nicht mehr erforderlich.Für die einzelnen Durchgänge ist zu beachten, dass die SChrauben keinesfalls vorher ein Stück in Richtung lösen gedreht werden dürfen! Es wird gleich in Richtung festdrehen gedreht!
    Vor dem Anbau des oberen kettenrades ist zu kontrollieren, ob die Nockenwelle in 0t stellung steht. Der Passtift im Kettenrad muss jetzt, ohne dass an der Kurbelwelle gedreht wird, genau in das Loch am Nockenwellenflansch passen. Sicherungsbleche nicht vergessen! Kolben und Feder des kettenspanners wieder einbaun.
    Zu beachten ist, dass der gaszug neu eingestellt werden muss. Außerdem ist eine Entlüftung des Kühlsystems nach der neubefüllung vorzunehmen. Zündung einstellen, Leerlauf ggf. einstellen. Bei Fahrzeugen mit Getriebeautomatik den Zug vom Gasgestänge zum Getriebe neu einstellen.

  • Hallo cossi,

    wenn du den Zylinderkopf planst, dann auf jeden Fall die Pleuellagerschalen mit erneuern!!!!
    Ich würde den Zylinderkopf immer planen, dann bitte den vorderen kleinen Räderkastendeckel mit 2 Schrauben befestigen und mit planen.
    Ventilspiel einstellen und Motoröl und Ölfilterwechsel sowieso.

    Gruß

    Walter, der mit dem viertürigen 02

    Einmal editiert, zuletzt von Walter2000 (12. März 2009 um 10:18)

  • Stimmt, ich hab den Fingerzeig vergessen :shock :

    nach einer Überholung des Zylinderkopfes wirken wieder höhere Drücke auf die Lager von Kurbelwelle und Pleueln.Einem schon betagten Motor kann das unter Umständen zum Verhängnis werden. Die Kopfüberholung zieht dann einen Lagerschaden - in den meisten Fällen Pleuellager (siehe Seite 49) - nach sich. Vorbeugend hilft in diesem Fall das auswechseln der Lagerschalen in den unteren Pleuellagern. Die Lagerschalen können oft ohne Nachbearbeitung der Kurbelwelle ausgetauscht werden. Das ist zwar keine hundertprozentige Reperatur, aber der Motor ist anschließend wieder gut für min. 50tkm.


    @ Walter:
    Ich verstehe aber nicht, warum man den Kopf in jedem Fall planen soll auch wenn er ok ist. Das geht schließlich nur einmal?
    Bitte beseitige meine Wissenslücke

  • Hallo cutler,

    ich plane die M10-Köpfe immer.
    Wenn es dann nur 1/10 mm ist, kann man es schon noch öfter machen.
    Die Köpfe werden dann zuerst auch nur auf der Planbank abgezogen um zu sehen, wie groß der Verzug ist.
    Ich bin mir aber dann absolut sicher, das dann da keine Undichtigkeiten mehr entstehen.

    Ich kann nur meine persönlichen Erfahrungen, aus mittlerweile fast 20 Jahren M10-Motor weitergeben.

    Aber jeder muss halt seine eigenen Erfahrungen machen.

    Wie gesagt, das ist meine persönliche Meinung.

    Gruß

    Walter, der mit dem viertürigen 02

  • ... für eure sehr hilfreichen Beiträge! Haben mir sehr weitergeholfen. Aktueller Stand: Teile sind bestellt und Köpfchen iss "in Planung". So ab Mitte nächster Woche sollte alles hier vorort sein und zum Wochenende hin bin ich dann hoffentlich wieder im erlauchten Kreis der E21-Piloten :good:
    Vermutlich erzähle ich Euch hier im Forum nichts neues, aber bin auf folgende nützliche Links gestoßen:
    https://www.e21-board.de/www.realoem.com (nette Explosionszeichnungen)
    https://www.e21-board.de/www.wallothnesch.com (Teileversender, der mir netterweise unaufgefordert und kostenlos den kompletten Katalog mit Explosionszeichnungen mitgeschickt hat!!!)
    Viele Grüße
    Cossi

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