Anderls Revision eines ALPINA C1-Motors

  • Tja Anderl, da hat die Kraft nur für 3 Kolben gereicht:ironie:

    Falls die anderen noch auf die Reinigung warten...für diese Zwecke habe ich sehr gute Erfahrungen mit Bratkrustenentferner der Fa. Becher aus dem Gastrobereich gemacht.


    VG Rainer

  • Also ich werfe sowas ja ins Ultraschall Bad.

    Die kosten heutzutage kaum noch was.

    Eine Flasche Fett Reiniger da rein, Rest Wasser. Das ganze auf 70 Grad und man spart sich stundenlanges Putzen.

    Damit hab ich vor ein Paar Monaten einen total versifften zig mal gestrichenen Kompressor überholt. Der sieht wieder aus wie neu. Löst mit genug Temperatur sogar Farbe. Fürs Aufheizen nutze ich einen alten Tauchsieder.

  • Wer hat, der hat :thumpsUp:

    Ich habe auch ein Ultraschallbad, aber da passen nur die Bänder meiner meiner Armbanduhren hinein :kahnung:

    Aber ist ein guter Tip - Danke :five: Fasst man alle Beiträge hierzu zusammen ergibt sich ein guter Mix an Maßnahmen, um derlei Bauteile möglichst schonend und effektiv wieder sauber zu bekommen :good:

  • Also ich hab ein Ultraschallbad das Fasst 25 Liter. Das war ein echt günstiges. Hat etwa 120 Euro gekostet.

    Durch meine vorherige Berufliche Tätigkeit kann ich sagen, da kann man auch ruhig die günstigen kaufen. Die Ultraschall Wandler sind alle die selben.

    Gibt dann eher Unterschiede bei zum beispiel der Heizung. Aber mit nem Tauchsieder ist auch die egal.

  • So ganz nebenbei werden auch die anderen Teile gereinigt, wie die Kolbenbolzen (deren Oberfläche ich noch polierte),

    Die Sicherungsringe für die Pleuel in den Kolben,

    und letztendlich natürlich die Pleuel:

    Da kann man am Pleuelschaft auch schön erkennen, dass bei Alpina ein klein wenig Material abgenommen wurde, wenn auch etwas motivationslos, wie ich oben schon schilderte.

    Jetzt sehr schön auch zu sehen die eingravierte Zylinderzahl an der Seite des unteren Pleuelendes:

    Auf jeden Fall kann das Ergebnis sich sehen lassen :zwinker:

  • Als nächster Schritt erfolgt die Angleichung des Gewichts der Kolben an denjenigen mit dem niedrigsten Gewicht – das war in diesem Fall der Kolben des Zylinders -1- mit exakt 484,9 Gramm. Diese 484,9 Gramm gelten jetzt als Vorgabe für die anderen Kolben, von denen der vom Zylinder -2- mit 487,8 Gramm der schwerste war (also 2,9 Gramm Mehrgewicht galt es also für diesen Kolben herauszuschälen). Die anderen lagen dazwischen.
    Zunächst eignen sich die innen sichtbaren Gusskanten sehr gut, um Gewicht aus den Kolben zu fräsen, indem man sie entgratet:

    So sieht das dann nach dem Entgraten aus:

    Weiteres Gewicht holte ich dann mit dem Schleifaufsatz dort raus, wo sichtbar „Fleisch“ im Metall vorhanden ist:

    Den letzten (Ab-) Schliff bekamen die Kolben mit dem Polieraufsatz:

    Und so sieht dann ein fertig bearbeiteter Kolben aus:

    Sauber für alle Kolben durchgezogen, sind anschließend alle Kolben bis auf 0,1 Gramm auf dem gleichen Gewicht :good:

    Job done – als nächstes wenden wir uns den Pleueln zu! :thumpsUp:

  • Hmmm ... ich wäre nie auf die Idee gekommen, ausgerechnet dort Material abzunehmen :think

    Was soll das dort für Vorteile genau bringen? Ich rühre jetzt meine Kolben nicht mehr an, denn in Verbindung mit den Kolbenbolzen und den Pleueln ergibt sich nämlich ein perfekter Ausgleich (siehe meinen gleich folgenden Post) :zwinker:

  • Bei den Pleueln ging ich im Prinzip genauso vor wie bei den Kolben: das Pleuel mit dem niedrigsten Gewicht (in diesem Fall 558,0 Gramm) diente als Referenz für die anderen Pleuel. Das schwerste wog mit 560,0 Gramm gerade mal zwei Gramm mehr – da habe ich schon größere Differenzen erlebt.

    Die seitlichen Gussgrate sind regelrecht dafür prädestiniert, Material abzuschleifen:

    Auf einer Kifferwaage immer wieder schön nachwiegen, bis die 558,0 Gramm als Differenzmaß erreicht sind (das Bild hier stammt von der Bearbeitung eines Pleuels aus einem anderen Motor, daher das andere Gewicht auf der Anzeige :zwinker:):

    Und so präsentiert sich das Ergebnis:

    Alle Pleuel bis auf 0,1 Gramm gleich schwer … und das Ergebnis sieht sauber aus :good:

    Der ein und andere mag sich jetzt fragen: warum die Differenz von immerhin noch 0,1 Gramm? Die Antwort ist recht einfach: seht hier das Gesamtgewicht der Pleuel mitsamt Kolbenbolzen und Kolben pro Zylinder im Kurbeltrieb:

    In der Summe erreichen weisen alle Teile pro Zylinder eine Gesamtmasse von 1.042,4 Gramm auf – mit einer Gewichtsspreizung von 0,0 Gramm ist also der Kurbeltrieb komplett ausgeglichen! :klap:

  • Block mit Inhalt sind abgehandelt – wenden wir uns also den Maßnahmen zu, die ich am Zylinderkopf getroffen habe. So lag seinerzeit der Zylinderkopf vor mir auf meiner Werkbank:

    und hier der Zylinderkopf von unten:

    Man kann die von Alpina halbkugelförmig ausgearbeiteten Brennräume gut erkennen. Im Steuertrieb war lediglich ein wenig „Öl-Lack“ zu erkennen – ansonsten zeigte sich der Kopf vom Zustand her einwandfrei

    Schnell war die Mechanik dem Kopf entnommen:

    Damit die Ventile nicht durcheinander geraten und jedes wieder an gewohnter Stelle seinen Platz findet, hatte ich eine durchnummerierte Schablone angefertigt:

    Im nächsten Beitrag geht es dann ans Reinigen der Ventile :zwinker:

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