Beschleunigungsprobleme beim 320/6 mit dem guten alten Solex 4A1

  • Hallo liebe Freunde des legendären Original E21!

    ich habe bei meinem 320/6er schon seit längerem ein Problem beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen: Wenn ich unterhalb von ca. 3500 U/min Vollgas gebe, beschleunigt er nicht mehr, sondern im Gegenteil, hört auf zu ziehen und wird immer langsamer und würde letztlich wohl absterben. (Das habe ich noch nicht bis zuletzt ausprobiert) Über den Vergaser habe ich mir schon einiges angelesen (Foren,Ruddies etc.) Die Beschleunigerpumpe scheint zu funktionieren (Kraftstoffstrahl), er läuft auch 178 km/h und oberhalb der besagten Drehzahl kann ich Vollgas geben und er röhrt bis auf 6000 U/min. Nur im Teillastbereich will er absterben.

    Kann es evtl. am Zündverteiler liegen? Vielleicht schaltet der zu schnell auf Früh. Oder die Klappen vom Vergaser öffnen zu abrupt und es kommt zuviel Luft oder andersherum: zuviel Kraftstoff. Die Klappen der 2. STufe sind leichtgängig, bei abgestelltem Motor und fest bei Leerlauf. Die Dämpferdose dämpft auch...

    Also, weiß hier jemand Rat in diesem speziellen Fall? Das wäre Super.

    Der einzig wahre BMW, E21!

    P.S.: Für Oldie-Fahrer in und um Berlin: "Oldtimer in Berlin" auf Facebook suchen..

  • Hallo,

    ja ich hab auch einen 320/6 seit 1989, und dazwischen noch weitere. Doch solch ein Problem kenne ich nicht. Außerdem ist er mit 178km/h einfach zu langsam. Der Automatik beim mir kratze immer an die 200km/h, der Baur mit 4-Gang ging 205km/h.
    Versuch doch einfach mal mit Druckluft den Vergaser durchzupusten. Bei mir kam mal oben das Benzin rausgedrückt und er Leerlauf war sehr holprig. Ich hab oben die Messingdüsen rausgeschraubt, durchgeblasen, in die Öffnungen darunter und eigenlich alle sonstigen Öffnungen Druckluft gegeben und alles wieder zusammengeschraubt. Seither fahre ich 15 Jahre störungsfrei.
    Hört sich jetzt blöd an, aber mein Rasenmäher zog auch nicht mehr richtig im Sommer. Vergaser zerlegt, geputzt, durchgeblasen und wieder super Leistung.
    An der Zündung kann es fast nicht liegen, sonst würde er obenrum nicht ziehen. Ich hab mal den Zündzeitpunkt falsch eingestellt, aber untenraus kam er trotzdem gut. Gut, kannst ja mal die Schläuche am Vergaser zum Verteiler abnehmen und dran saugen. Dann siehst Du wie sich der Verteiler verstellt wenn Du die Plastikabdeckung unter dem Finger abnimmst.
    Wo kommst Du eigentlich her?
    Tschüß,

    Bernd

  • ...da gibt es nicht nur eine Ursache und daher auch keinen genialen Tip. Ich würd nicht einfach am 4A1 ohne Kenntnisse rumschrauben. Du solltest systematisch vorgehen. Das fängt mit den Unterdruckanschlüssen zwischen Vergaser und Verteiler an. Besorg dir ein Werkstattbuch. Das Schema für die richtigen Anschlüsse gibts auch hier am Board.
    Oder die Benzinpumpe neben dem Verteiler. Diese hat einen Dichtung. Wenn diese alt ist und nicht mehr abdichtet, kann es zu entsprechenden Aussetzern kommen.
    Oder die Feder der Klappe für die zweite Stufe am Vergaser. Die Schraube, die diese hält, ist werksseitig versiegelt. Aber natürlich kann sie sich nach 35 Jahren doch lösen. Auch dafür gibt es hier eine Anleitung...
    Gruß, Caspar

  • Hallo,

    erstmal vielen Dank für die Antworten. Ich habe keine eMail Benachrichtigung bekommen, dass jemand geantwortet habe, muss das mal einstellen.

    @ Bernd: Ich komme aus Berlin. Das ist interessant, dass er schneller als 178 km/h laufen sollte, gut zu wissen.

    Vor Kurzem habe ich herausgefunden, dass bei kaltem Motor die Probleme nicht auftreten. Ich kann also auch bei niedrigen Drehzahlen voll drauf treten und er läuft ruhig weiter und beschleunigt leicht. Erst wenn er warm wird, treten die Stottermanieren auf. Daher konzentriere ich mich jetzt auf alles was mit der Startautomatik zu tun hat. Zerlegen will ich ihn noch nicht, erst mal die Peripherie abklappern. Ich habe einen Reparaturkit, davon kann ich sicher noch die Startermembran verbauen.

    reich: Auch sehr interessante Tipps. Ein "Selbst gemacht" Buch oder so, habe ich leider nicht finden können. Habe bis jetzt den E-Schaltplan für den 320/6 und ein Reparaturhandbuch für die US-Versionen 320i (besaß ich mal). Wo finde ich das SChema und die Anleitung, die Du meinst?

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  • Hallo,

    ich nochmal zu Deiner lahmen Stotterente. Es gibt das Buch "Jetzt helfe ich mir selbst Band 88" vom Motor Buch Verlag, aber die speziellen Vergasereinstelldaten kommen im "so wird´s gemacht BMW 5er Reihe 1972-1987" vom DK-Verlag drin.
    Bei Dir hört sich das irgendwie nach Spritmangel an. Blas mal alle Düsen mit Druckluft durch. Dann kannst Du auch mal nachschauen ob die Drosselklappen der 2. Stufen in warmem Zustand aufgehen. Einfach Motor aus, die vorderen Luftklappen nach unten drücken und am Gasgestänge ziehen. Falls die waagerecht bleiben, schau nach deren Blockierung.
    Tschüß,

    Bernd

  • Bernd: Die Klappen der 2. Stufe sind freigängig, das habe ich schon geprüft. Ich werde mich auf jeden Fall mal auf die Startautomatik konzentrieren, da er sich bei kaltem Motor ja nicht verschluckt. Bloß will ich da auch keine Hochleistungsfahrt auf der Autobahn machen. (Klar, sonst ist der Motor hinüber!)

    Der Vergaser selbst wurde übrigens vor ca. 4 Monaten mal gereinigt und auch eine neue Schwimmernadel inkl. Sitz eingebaut. Damals war ich in Leipzig stehen geblieben. Die Oldtimerwerkstatt dort scheint es aber drauf zu haben, heißt "Classic Lounge". Bei mir hat er festgestellt, dass sehr feiner Rostschlamm im Vergaser war, der die Blockierung verursacht hat. Mein nächstes Projekt ist übrigens eine Versiegelung und Rostschutz der Tanks ;)

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  • nochmal 320/6-Bernd:
    Mit dem normalen 4-Ganggetriebe kannst Du überhaupt nicht schneller als 190 km/h ca. fahren! Alleine die Getriebeübersetzung gibt das nicht her. Ich kann mich doch an die Autobahnfahrten erinnern, die ich vor kurzem noch gemacht habe. Da habe ich bei 180 km/h schon nicht lange fahren wollen, weil er schon an der 6000 U/min Marke war. Evtl hast Du bei Deinem Bauern eine längere Endübersetzung... Ich werd trotzdem die Sprit- oder auch Luftzufuhr im Auge behalten.

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  • Hallo,

    ich lach mich kaputt!!!! Die Höchstdrehzahl beim M20 ist 6400, und damit kommt auch der 320/6 mit 4-Gang auf 200. Der Begrenzer kommt bei mir bei 6600. Die höchst zulässige Dauerdrehzahl mit der auch die HG in den Papieren steht ist 6000. Wenn Du dich da nicht drüber traust ist das Dein Problem. Ich hab den Motor mit Bleifuß schon 1 Stunde auf der A7 getreten ohne daß es ihm überhaupt was ausgemacht hat. War allerdings 1989 als man noch richtig fahren konnte. Der M20 ist thermisch total unausgereizt, der kann einiges ab. Selbst 5 Min. im Roten Bereich oder mal ohne Wasser wegen abgerissenem Kühlerstutzen juckt ihn nicht.
    Tschüß,

    Bernd

  • Der M20 ist thermisch total unausgereizt, der kann einiges ab. Selbst 5 Min. im Roten Bereich oder mal ohne Wasser wegen abgerissenem Kühlerstutzen juckt ihn nicht.

    Hallo Bernd, kann ja sein dass der M20 thermisch nicht ausgereizt ist, trotzdem ohne Kühlwasser geht der ruckzuck kaputt, das kann gar nicht anders sein, weil so etwas dieselbe Leistung über den Kühler abgeführt wie er mechanische Leistung abgibt. Sprich wenn du mit Vollgas fährst und der Motor so etwa 100kW abgibt, dann gehen auch 100kW an den Kühler.

    Ohne Kühlwasser das geht höchstens im Leerlauf, da reicht vermutlich die Kühlung übers Öl, aber das muss man nicht unbedingt ausprobieren, find ich.

  • Ich denke was der dieselfahrer da erzählt, stimmt!

    An Bernd nochmal: Ich sage mal so: bei einem 33 Jahre alten Auto welches noch nicht ganz ein Jahr in meinem Besitz ist, gehe ich natürlich nicht gleich voll an den roten Bereich. Du kannst das ja gerne machen :) Thermisch unausgereizter Motor ist ja auch ne schöne Sache, aber andere Faktoren spielen wohl auch noch eine Rolle. Zur Info, der Wagen stand eine ganze Weile, bevor ich ihn Anfang 2012 gekauft habe.

    Der einzig wahre BMW, E21!

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  • Hallo Ihr Ungläubigen,

    also die alten Motoren, speziell M20, halten viel mehr aus als man denkt. Die sind echt so was von gutmütig. Sind ja auch nicht so hochgezüchtet wie die Heutigen. Mit abgerissenem Kühlerstutzen kam meine Frau mit dem E28 heim, qualmte wie eine Dampflok. Also neuer Kühler und Wasser rein und weiter damit, verkauft dann Jahre später mit 258´km.
    Natürlich verträgt der Motor Vollgas ohne Wasser wohl nicht, aber wenn man unterwegs ist und sich das Wasser verabschiedet merkt man es auch nicht gleich, da dann der Fahrtwind als Kühlung ausreicht. Man merkt es aber an fehlender Heizung. So war das damals 1989 bei meinem 320/6. Wasserverlust durch kaputte Wasserpumpe.
    Also traut den Motoren ruhig etwas mehr zu, sie haben es verdient. Solch kleine und gute 6-Zylinder wird es eh nie mehr geben.
    Tschüß,

    Bernd

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